Full text: Praktisches Haushaltungs- und Kochbuch oder die wohlerfahrene Lehrerinn im Haushalten und in der Küche

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Rahmen mit loser Gaze zu setzen, damit sich keine Fliegen hinein— 
ziehen können. Auch muß man sich recht ernstlich daran gewöh⸗ 
nen, im Sommer die Molkenstubenthür, wenn man darin ist, 
gleich zuzumachen; es ist für mich ein wahres Vergnügen, im 
Sommer eine Molkenstube zu haben, worin keine Fliegen sind; 
wie reinlich und nett bleibt dann Milch und Butter, und durch 
diese Vorsicht kann man sich meistentheils von diesen unangeneh⸗ 
men Insecten in den Molkenstuben befreien. Besondere Aufmerk— 
samkeit muß man darauf richten, daß die Milch recht rein gemol⸗ 
ken wird; denn macht man sonst alles nett und gut und es kommt 
nur von einer Kuh unsaubere Milch oder Rahm zwischen die 
andere, so ist alles verdorben, und man weiß oft nicht, woher der 
übele Geschmack der Milch oder Butter entsteht. Wir müssen 
die Mädchen, welche zum Milchen bestimmt sind, auf das Ernst⸗ 
lichste warnen, wenn vielleicht eine Kuh in den Eimer schlagen 
sollte, welches manchmal wohl der Fall ist, daß sie diese Milch 
allein lassen und für das Vieh verwenden; macht man ihnen 
dieses zum Gesetz, so können sie sich damit nicht entschuldigen, 
wenn durch sonstige Nachlässigkeit die Milch unsauber ist. Manche 
Madchen milchennicht nett, sie reinigen so wenig die Euter der 
Kühe, als ihre Häude vor dem Milchen; daher muß man sie 
daran gewöhnen, recht oft die Milch aus dem Eimer, worin sie 
milchen, auszuschütten, damit sie keine Entschuldigung haben. Bei 
dem Ausseihen der Milch muß man alle mögliche Accuratesse und 
Ordnung beobachten, um die Milch immer regelmäßig neben ein— 
ander setzen und ja nicht süße auf saure; denn jede Erschütterung 
ist der Milch, waäͤhrend sie im Flotten ist, nachtheilig z auch darf 
man keine Ersparniß darin suchen, nicht viele Gefäße zum Ein— 
seihen der Milch anzuschaffenz denn ist die gehörige Anzahl der 
Einseihe-Gefäße erst da, so kann man Jahre lang diese beisammen 
erhalten, wenn sie den Mädchen genau zugezählt und diese für die 
Anzahl verantwortlich gemacht werden z und wenn die Zeit ist, daß 
nicht viele Gefäße zum Einseihen gebraucht werden, so legt man 
die überflüssigen Sotten bei Zeiten in Wasser, oder kocht sie aus, 
und verwahrt sie an einem Orte, wo sie weder der zu strengen 
Luft noch Sonne ausgesetzt sind. Da ich nichts davon halte, 
wenn die Milchsetten zu voll geseiht werden, und ich gern sehe, 
daß die Milch flach darin steht, so halte ich den Gebrauch der 
Fässer oder Molden für sehr gut, besonders wo großes Molken— 
wesen ist. Man spart dabei das oͤftere Binden der Setten , und 
erhält auf jeden Fall, wenn die Milch flach steht, mehr Flott. 
Man kann sich davon überzeugen, wie blau unß dünn die dicke
	        
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