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daß noch etwas Mehl zugenommen wird, abgeholfen werden. Von
diesem fest verarbeiteten Teige werden runde Brödchen gemacht,
wovon eins ungefähr ein und ein halbes Pfund wiegt; doch darf
nur wenig trockenes Mehl darum gemacht werden. Diese kleinen
Brode werden vier und zwanzig Stunden in einen Backofen ge⸗
schoben und getrocknet, nachdem gegastertes Roggen-Brod, welches
zwei Stunden nach der Heizung darin gebacken, ausgezogen wird.
Allein, wenn geschrotenes Brod oder Pumpernickel, nach acht bis
zehn Stunden ausgezogen wird, so ist der Ofen zu kali, um die—
ses Brod darin zu trocknen. Ein Versuch wird Jeden schon weiter
darüber belehren. Das Brod zum Bier muß umher nur braun,
ja nicht schwarz sein, und inwendig auch braun aussehen; ferner
muß es ganz trocken sein, darf auch in der Mitte nichts Nasses
mehr an sich haben; und muß gleich zum Brauen verwandt wer—
den. Sobald es aus dem Ofen kommt, theilt man jedes Brod
in sechs bis acht Theile, macht das Braufaß ganz auf dieselbe
Art zurecht, wie bei dem Malz-Biere, nur legt man austatt des
geschnittenen Strohes über den Löcherboden etwas langes Stroh,
damit die Brodkrumen nicht durchfallen; hierauf legt man das in
Stücken gemachte Brod und giebt sechs bis sieben Eimer voll
kochendes Wasser darauf, in welchem ein viertel Pfund Hopfen
gekocht istz man giebt das Wasser durch einen Braukorb voder
Sieb, damit die Blätter zurückbleiben. Der Hopfen muß erst ein
Weilchen im Wasser kochen. Nachdem das Wasser auf das Brod
gegossen, wird das Faß mit einigen Tüchern bedeckt, damit die
Hitze im Fasse bleibt, und so läßt man dieses ruhig zwei gute
Stunden stehen, zapft alsdann das Bier davon und stellt es hin
zum Abkühlen. Nun werden wieder drei bis vier Eimer Wasser
gekocht, das Brod in dem Fasse ganz behende mit einem Rühr⸗
holze umgewandt, die Hopfenblätter kommen wieder in das Wasser
und noch ein Händchen voll frische dazuz das Wasser wird wieder
aufgegossen und, nachdem solches so lange als zuvor darauf ge—⸗
wesen, abgezapft. Dieses letztere nennt man Covent oder Nach⸗
Bier. Nachdem dies Bier, so wie das vorhergehende Malz-Bier,
abgekühlt ist, wird es auch mit gutem Gäst angestellt, man läßt es
aber nicht zu lange in der Gährung stehen; auch bleibt es nur
kräftig und schmackhaft auf Kruken oder Bouteillen gefüllt. Wenn
der Gäst den Abend zur Gährung in das Bier kommt, so wird
es am andern Morgen auf Kruken gefüllt. Das Brodbier giebt
nicht so viel Gäst als das Malz-Bier; man darf daher mit dem
Anfüllen des Biers nicht länger säumenz die Körke müssen in
den ersten zwei Tagen, wo das Bier noch etwas in Gährung ist,
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