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die Pomeranzen-Schale wird dann aus dem Sirup genommen,
das obere Gelbe von dem einwendigen Weißen abgesondert und
nur die gelbe Schale fein gehackt, diese mit 1 Loth gestoßenen
Fenchel in 4 Kanne lauwarme Milch geschüttet, nebst dem ge—
kochten Sirup, Pfund zergangene Butter, einein guten halben
Ort dicke Hefe, halb Weizen- und halb feines Roggen-Mehl und
so von Allem ein schwanker Teig geknetet; dieser muß aufgehen;
dann werden Zwiebäcke nach beliebiger Größe davon gewellt, auf
ein Blech gesetzt und dann, wenn sie in die Höhe gegangen, gar
gebacken. Wenn sie kalt geworden, werden sie durchgeschnitten
und, wie schon angeführt, getrocknet.
Viertes Capitel *).
Vom Bierbrauen.
1. Malz-Bier.
Nicht für eine große Brauerei ist diese Anweisung gegeben,
ondern für diejenigen, welche sich im kleinen Haushalte mit einem
zuten schmackhaften Biere versehen wollen. Ein auf die Art ver—
fertigtes Bier, wie ich es hier vorschreibe, giebt an Güte und
Wohlgeschmack dem gewiß nichts nach, welches in großen Quan—
titäten gebrauet wird, und wo die Kanne, wenn man sie vom
Bierbrauer kauft, wenigstens nach Abzug aller Mühe, noch ein⸗
mal so theuer kommt. Ich will die Quantität im Kleinen an—
ühren, weil hiezu sowohl die hölzernen Braugeräthschaften, als
auch der Kessel, um vielleicht erst eine Probe zu machen, leichter
anzuschaffen sind. Ein Berliner Scheffel recht gutes Malz wird
gröblich geschroten ; sowohl ziemlich lang gekeimtes Malz, als auch
zröblich geschrotenes, giebt immer das beste Bier. Daß die Gerste,
welche zu Malz gemacht wird, nicht in Graskeime übergehen
zarf, ist für denienigen eine bekannte Regel, welcher Malz zu
) Da ich bei meiner kleinen Bier- und Essig-Brauerei eine gewisse
Maße mit Eimern auf jede Quantität Schrot festsetzte, so habe ich
hier diese Gewohnheit beibehalten. Ich bemerke nur noch: daß, wo
ich beim Brauen „Eimerstoll“ erwähne, der Eimer 9 Berliner Quart
halten muß, und daß 14 Quart durchgängig 21,, Pfund Wasser bält.