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darf beim Einsäuern kein heißes Wasser genommen werden, dieses
darf nur warm sein, es kann auch nach Gefallen mit etwas Sau—
erteig Abends zuvor eingesäuert werden; will man von Kartoffeln
Gebrauch machen, die zu diesem Brode sehr anwendbar sind, so ist
in Nr. 4 eine Anweisung hierüber angeführt. —
Drittes Capitel.
Von verschiedenem Gebackenen aus Weizen-Mehl.
1. Semmel oder Weißbrod.
Zu ungefähr vier Semmeln nimmt man acht Pfund Wei—
zen⸗Mehl, schüttet davon etwas über die Hälfte in ein Backgefäß,
mengt dieses allmählich mit ungefähr 124 Maß lauwarmer Milch
und etwas wenigem Salze an, thut einen guten halben Ort Gäst
mit hinein, arbeitet solches gut durch, schüttet nun etwas Mehl
nach, doch ja nicht alles auf einmal, und so giebt man den Teig
mit etwas untergestreuetem Mehl auf einen Backtisch, knetet den—
selben fest durch, daß er inwendig nicht klitschig ist; läßt nun den
Teig ungefähr Stunde zum Aufgehen zugedeckt stehen „macht
runde oder lange Semmeln davon, sticht in jeden mit einer Gabel
oder Messer mehrmals ein, damit die Rinde nicht abbackt oder
das Brod Blasen bekommt; so läßt man selbiges noch ein Weil—
chen zum Aufgehen stehen, überstreicht es mit einem Pinsel von
kleingeklopftem Ei und schiebt es nun in den Backofen, welcher
vorsichtig geheizt ist. Dieses Weißbrod bedarf etwas weniger
Hitze, als das Roggenbrod; jedoch muß der Backofen so heiß sein,
wenn er rein gemacht ist, daß, etwas weniges Mehl hineingestreut,
dies gleich eine hellbraune Farbe bekommt, und so setzt man die
Semmeln ein, so weit von einander, daß sie den zum Aufgehen
gehörigen Raum behalten. Eine kleine Stunde müssen die Sem—
meln im Ofen stehen, bis sie gar sind. Werden sie vielleicht
kleiner auf Bleche gebacken, so werden sie nach Verhältniß in einer
halben Stunde gar.
2. Zwieback.
Auf die Quantität von 2 Pfunden feinen Weizen-Mehls ge—
hören 8 Eier, 24 Pfund Butter, 4 Loth Zucker, 4 hölzerne Löftel