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kann man endlich Morgens vor dem Kaffee ein Glas voll trinken,
nach Verhältniß vor dem Essen noch ein zweites, nach dem Essen
wieder eins, gegen den Abend nach dem Kaffee eins und vor dem
Schlafenlegen das letzte. Für den sichersten guten Erfolg eines
solchen Gebrauchs des klaren Wassers kann ich zuversichtlich bürgen.
Ueber die Nahrkraft der Speisen, deren Beschaf—
fenheiten und wie sie der Gesundheit am
dienlichsten.
Die mannichfaltigen Erfahrungen, welche ich in der langen
Reihe meiner Lebensjahre über diesen Gegenstand machte, ermun—
tern mich, die Fragen zu beantworten, ob diese oder jene Speise
auch wohl gesund sei. So weit ich hiermit bekannt wurde, will
ich gern meine Erfahrungen mittheilen und mich nachher noch
weiter hierüber aussprechen. Die trockenen Hülsenfrüchte gehören
unstreitig zu denen, welche am schwersten zu verdauen sind; be—
sonders, wenn sie nicht so weich gekocht sind, daß sie ihre Hülsen
abwerfen; sie beschweren den Magen und machen unwohl, beson—
ders Menschen, die nicht stark arbeiten. Trockene Vietsbohnen,
wenn sie weich gekocht worden, sind dienlicher und Linsen noch
besser.
Grüne Erbsen sind eine gesunde angenehme Speise, die mei—
stentheils einem schwachen Magen gut bekommen, auch grüne
Vietsbohnen, doch müssen letztere abgekocht werden.
Kartoffeln glaube ich vor Wurzeln, Knollen und allen Rü—
benarten den Vorzug geben zu müssen, denn diese sind nährend
und leicht verdaulich, indem genesende Kranke ohne Nachtheil
einige abgekochte Kartoffeln mit frischer Butter essen dürfen, nur
müssen die Kartoffeln ihre gehörige Reife erhalten haben. Dieje—
nigen, welche in einem sand- oder steinartigen Lande gewachsen
sind, sind am schmackhaftesten, und die mit feiner dünner Schale
die beste Art.
Rüben oder Knollen sind nicht als besonders gesund zu
empfehlen.
Wurzeln oder Mohrrüben sind für den größten Theil der
Menschen gesund; es giebt nur wenige, die solche nicht vertragen
können.