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Ueber das Färben insgesammt.
Bei dem Färben ist besonders zu beobachten, daß dazu weiches
oder noch besser Regenwasser genommen werde.
Alle Auflösung sowohl in Oel wie in Wasser muß beim
Anfange langsam bezweckt werden.
Man muß beim Spülen oder aus der Farbe ZßSiehen ein
Ausringen vermeiden und ein egales Auslaufen des Zeuges
oder Bandes bezwecken.
Es muß ein öfteres Umherziehen und Hinunterstoßen beim Fär—
ben beobachtet werden; das Zeug darf auch oben auf nicht trocken
liegen, wodurch es fleckig werden würde.
Man trockene alles Gefärbte im Schatten und meide die Sonne.
Es muß auch die alte Grundfarbe und aller Schmutz so viel
wie möglich vor dem Färben mit Pottasche und Seife abgekocht
und ausgewaschen werden, nachher wird es in Flußwasser rein
ausgespült; weiße Zeuge lassen sich immer am schönsten färben;
da man indeß alle verschossenen Sachen dazu benutzt, so muß
obiges Abkochen und Auswaschen ehe zum Färben geschritten
wird, geschehen.
Das Rollen der gefärbten Zeuge oder Bänder ist besser als
das Plätten derselben, nur muß Alles mit Aufmerksamkeit ge—
trocknet werden, damit es noch etwas feucht ist. Man lege dies
dann in angefeuchtete leinene Tücher, rolle mit Vorsicht kurz ab
mit kurzen Zügen, damit es nicht kraus unter der Rolle wird.
Beim Rollen alles Zeuges ist immer zu beobachten, daß keine
Rollefalten hineinkommen, da dieselben nicht einmal mit Plätten
gut wieder heraus gehen; auch läuft das Rollholz unter der
Rolle gleich ab, wenn lang hin und her gezogen wird. Nach
Umständen muß manches gefärbtes Zeug noch auf der verkehrten
Seite nach dem Rollen leicht übergeplaͤttet werden.
Gummi aufzulösen. Der Gummi wird gröblich zersto—
ßen, in eine kleine Flasche gegeben, Flußwasser darauf geschüttet,
dann mäßig warm gestellt.