Full text: Praktisches Haushaltungs- und Kochbuch oder die wohlerfahrene Lehrerinn im Haushalten und in der Küche

531 
und durch das Aufsetzen der Compotes und Salate der Raum um 
die großen Kuchen nicht eingenommen werden, welche von beiden 
Seiten mit Desserttellern, auch Fruchtkörbchen mit feinem Back— 
werk und Früchten besetzt werden müssen; überhaupt verwende 
man eine vorzügliche Sorgfalt auf ein geschmackvolles Anrichten. 
In der Hauptreihe werden dann auch mit Vorsicht die Plätze zu 
den warmen Schüsseln offen gehalten; es werden jedoch bei vielen 
Herrschaften die warmen Speisen auf einen Nebentisch gestellt, 
das Fleisch daselbst tranchirt und dann durch die Dienerschaft auf 
den Schüsseln, unter anderm Gemüse, warme Pasteten u. s. w., 
präsentirt, wie solches der Befehl einer Herrschaft mit sich bringt, 
weswegen hierüber nichts ganz Bestimmtes gesagt werden kann. 
Anordnung zu einem Frühstück für Standespersonen. 
Im Sommer stellt man in die Mitte des Tisches eine Vase 
mit Blumen, im Winter eine Platmenage; auf beiden Seiten des 
Aufsatzes eine große kalte Fleischschüssel: Pastete, Puter in Gelee, 
Schinken oder dergleichen; statt dieser großen Fleischschüssel nimmt 
man nach Belieben 2 große Torten, im Ganzen 12 Assietten, Sa— 
latieren und Dessertteller, worauf Sardellen, Salat, Carbonade, 
Lachs, Neunaugen, Zunge, geschnittener Braten, Butter, Käse, 
Mandeln, Rosinen und Macronen und im Sommer nimmt man 
in Fruchtkörbchen Obstarten, welche die Jahreszeit mit sich brin— 
gen. Eine Hauptregel ist, daß jede passende Speise schräg gegen 
einander über gesetzt wird, als: Fleisch gegen Fleisch, Butter gegen 
Käse, Pfirsiche gegen Apricosen u. s. w. — Die passenden kalten 
Getränke sind Bischof, Malaga, Roth- auch Weißwein und mit— 
unter feine Liqueure; von diesen Benannten wird nach Belieben 
gewählt. — Dann folgt unbedingt kräftige braune Bouillon in 
Tassen; Chocolate oder Kaffee hat man im Winter zu wählen; 
auch ist im Sommer Gefrornes sehr angenehm; doch ist dieses 
nicht an allen Orten zu haben. 
Anordnung zu einer Thee⸗-Gesellschaft. 
Auf einem Nebentische ist kochendes Wasser in einer Theema— 
schine vorräthig, woselbst der Thee bereitet wird, und auf einem
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.