Full text: Praktisches Haushaltungs- und Kochbuch oder die wohlerfahrene Lehrerinn im Haushalten und in der Küche

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Hälfte hinein, läßt auch diese scharf durchhitzen und schüttet dann 
Alles zusammen in ein Glas; wenn die Zwetschen kalt geworden 
sind, werden sie zugebunden. 
614. Türkischen Weizen in Essig einzumachen. 
Man bricht den Türkischen Weizen ab, wenn er wie ein 
kleiner Finger dick und halb so lang ist, so, daß nur die zarte 
fleischige Aehre und nichts von dem Korn und Hülse daran be⸗ 
findlich ist, putzt alle Blätter ab, legt ihn 12 Stunden in kaltes 
Brunnen-Wasser, dann eben so lange in Salz-Wasser, wozu 
man 2 Hände voll Salz nimmt; dann läßt man den Türkischen 
Weizen gut ablaufen, rangirt ihn mit etwas ganzem Pfeffer, 
Nelken, ein paar Stückchen Kaneel und Muscatenblüthe in kleine 
Steintöpfe, kocht guten Weinessig, läßt diesen kalt werden und 
schüttet ihn auf den Türkischen Weizen, daß er einige Finger 
hoch darüber steht und verwahrt ihn dann an einem kühlen Orte. 
62. Kronsbeeren mit Wein einzumachen. 
Gut verlesene, gewaschene und abgelaufene Kronsbeeren wer⸗ 
den in geläutertem Zucker auf folgende Art präparirt; zu 6 Pfund 
Kronsbeeren setzt man 3 Pfund Zucker mit 1Ort weißen Wein, 
in feine Filets geschnittener dünnen Zitronenschale, einigen 
Stücken ganzen Kaneel und ein paar Gewürz-Nelken auf das 
Feuerz wenn dies geschäumt und klar gekocht ist, giebt man die 
Kronsbeeren hinein, läßt sie einige mal überwellen, füllt diese 
dann aus dem Saft und läßt solchen noch etwas einkochen und 
schüttet ihn dann über die Kronsbeeren. 
63. Borstorfer Aepfel einzumachen. 
Es werden hierzu die schönsten großen Aepfel ausgesucht, 
weil diese immer besser von Geschmack als die kleinen sind; auf 
ungefähr 20 Aepfel wird 1 Pfund Zucker gerechnet. Die Aepfel 
werden geschält, ein mal durchgeschnitten und, nachdem das Kern⸗ 
haus egal ausgestochen ist, in einem Quartier kochenden Wasser 
mit ein paar Stücken Kaneel und der dünn abgeschälten Schale 
von einer Zitrone langsam gekocht, bis sie anfangen etwas weich 
zu werden, aber ja nicht ganz gar, worauf man sie zum Ab— 
iaufen auf ein Sieb legt. Die Aepfelschale, doch nicht das Kern— 
haus, wird dann in das gekochte Aepfelwasser geschüttet, nach— 
dem man die Zitronenschale und den Kaneel herausgenommen
	        
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