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welche noch jung und zart sind und die man besonders hierzu
recht zierlich aussuchen muß. Es gehören hierzu recht kleine
Kopfchen Wirsingkohl, welche man bis auf eine kleine Hand dick
abblättert; dann schneidet man diese in 4 Theile durch, kocht sie
in Wasser und Salz etwas über halb gar und legt die Köpfchen
auf ein sauberes Tuch, damit sie abkühlen; kleine Zuckerbohnen,
woran noch gar keine Fasern sind, werden abgespitzt und auch so
wie der Kohl abgekocht; auch etwas junge grüne Erbsen aus den
Schalen gemacht und abgekocht; einen kleinen Finger dicke rothe
Karotten, ein paar Köpfchen Sellerie, diese in halbe oder viertel
Theile geschnitten, recht schöne Köpfchen Blumenkohl, einige kleine
Zwiebeln und einen kleinen Finger lange Gurken; diese werden aber
nicht gekocht und nur einige Stunden mit ein wenig Salz einge—
sprengt. Man kann alles in einem Wasser, eins nach dem an⸗
dern, abkochen, zuerst die Erbsen und zuletzt die Zwiebeln; dies
alles darf aber ja nicht ganz weich gekocht sein, sonst würde sich
dieses Eingemachte nicht lange conserviren. Nachdem nun alles
gehörig abgekühlt ist, rangirt man solches in einen Steintopf mit
feinen Köpfchen von Dille, einigen Nelken, schwarzen Pfefferkör—
nern und einigen Lorberblättern, und giebt zuletzt Essig darauf,
welcher zuvor gekocht und wieder abgekühlt ist; man legt auch
hier einen Deckel von Schieferstein darauf und servirt die Pickles
beim Braten.
37. Essig-Gurken einzumachen.
Hierzu nimmt man einen kleinen Finger lange Gurken mit
ihren Stielen, wäscht und reibt sie einige mal rein ab, und nach—
dem das Wasser rein abgelaufen ist, bestreut man sie ziemlich mit
Salz, schwenkt sie einige mal um und läßt sie eine Nacht damit
stehen; dann schüttet man sie auf einen Durchschlag, damit sie
rein ablaufen, und packt sie mit Muscatenblüthe, Gewürznelken,
schwarzem Pfeffer und nach Gefallen Kardamomen in einen Stein—
topf; dann hat man scharfen Weinessig mit einem Händchen voll
Salz gekocht, diesen giebt man nach dem Erkalten darüber. Nach
8 Tagen wird der Essig davon geschüttet, noch einmal aufgekocht
und, wenn er erkaltet ist, wieder darüber gegeben; zuletzt werden
2 halbe passende Deckel von Schiefersteinen darüber gelegt. Ueber
die Gurken, welche lange conservirt werden sollen, legt man einen
Deckel von Papier, welcher mit halb erstarrtem Rindernierenfett
zugegossen wird; dann bindet man mit einem doppelten Bogen
Papier den Topf zu.