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paar Nelken dazu; doch liebt diese nicht ein Jeder. Man setzt
die Kronsbeeren damit zu Feuer, läßt sie ein paar mal aufkochen,
nimmt sie mit einem Schaumloffel heraus, läßt den Zucker noch
einkochen und giebt ihn dann über die Kronsbeeren; sollen diese
nachher gegessen werden, so versüßt man sie mit noch ein wenig
gestoßenem Zucker.
31. Wurzeln-Saft zu kochen.
Die Wurzeln sind hierzu am besten, wenn sie eben aus der
Erde genommen sind, und nimmt man am liebsten die rothen,
welche ihrer Süßigkeit halber den Vorzug verdienen. Sie wer⸗
den gewaschen, geschrappt und auf einer Reibe gerieben ; dann
wird der Saft durch einen leinenen losen Beutel gepreßt und,
wie folgt, eingekocht. In ein feines loses Stückchen Leinen wird
etwas zerstoßene Kreide gefüllt und zugebunden (auf 4 Kannen
Saft nimmt man ungefähr 2 Loth Kreide), legt solche, wie ge⸗
sagt, in den Saft und schäumt denselben gut ab, wodurch er recht
klar wird. Nachdem er anfängt dick zu werden, muß man ihn
unter beständigem Rühren zu der Stärke eines dicken Sirups ein—
kochen; sodann wird er in Steintöpfe gefüllt und bis zum Ge⸗
hrauch aufbewahrt.
32. Wurzeln-Saft auf andere Art.
Die Wurzeln werden recht rein gewaschen, die Fasern davon
zeschrappt, gröblich mit einem Stoßeisen zerstoßen und in Wasser
recht weich gar gekocht; dann füllt man die Wurzeln in einen
Beutel, legt sie unter eine Presse, damit der Saft rein abläuft,
der alsdann wie zuvor zu einem Sirup eingekocht wird. Auf
den Fall, daß man eine große Quantität dieses Saftes machen
will, ist diese Art am leichtesten, jedech wegen Güte und Geschmack
die erstere sehr vorzuziehen.
33. Muscateller-Birnen einzumachen.
Man schält die Birne und schneidet die Stiele zur Hälfte ab;
besprengt ungefähr eine Kanne voll Birnen mit einem halben Ort
Weißwein und drückt den Saft von einer Zitrone darüber, von
welcher man zuvor die dünne gelbe Schale abgeschält hat. Zu
einer Kanne geschälter Birnen nimmt man drei viertel Pfund
Zucker, giebt den Wein und den Zitronensaft, welches ungefähr