Full text: Praktisches Haushaltungs- und Kochbuch oder die wohlerfahrene Lehrerinn im Haushalten und in der Küche

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ist, daß, wenn man einen Löffel voll umkehrt, nichts herausfließt; 
sie wird alsdann in Steintöpfe gefüllt und erkaltet mit in Rum 
getauchtes Papier belegt und zugebunden. 
17. Kirsch-Marmelade auf andere Art. 
Nachdem die Kirschen von den Stielen befreit und ausgekernt 
sind, setzt man sie auf das Feuer und giebt auf ein Pfund Kir— 
schen ein halb Pfund Zucker, ganzen Kaneel und kleingeschnittene 
Zitronenschale; kocht die Marmelade wie die vorhergehende ein 
und verwahrt sie auf dieselbe Art. 
18. Himbeeren-Gelee. 
Die Himbeeren müssen hierzu auch recht steif sein, und werden 
in einer saubern Schale ganz klein gedrückt; doch thut man wohl, 
den dritten Theil weiße Johannisbeeren dazwischen zu nehmen; das 
Gelee gallert alsdann besser und hat ein weit helleres und schöne— 
res Ansehen. Dann giebt man sie in einen Beutel von losem 
Leinen und läßt, ohne daran zu drücken, den Saft ganz von 
selbst auslaufen; es ist kein Vergleich, wie schön und klar das Ge⸗ 
lee gegen das wird, wo die Beeren mit Gewalt gepreßt werden. 
Der Saft wird dann gewogen und auf ein Pfund Saft ein 
Pfund Zucker genommen; der Zucker wird gestoßen, in eine Cas— 
serolle gegeben und auf dem Feuer trocken ein Weilchen gerührt, 
doch darf er nicht anfangen zu schmelzen. Man rührt dann mit 
dem Safte den Zucker klein und giebt diesen allmählich dazu. 
Wenn der Saft heiß wird, fängt er an zu schäumen; es ist nun 
eine Hauptsache, den Schaum recht sorgfältig abzunehmen, den 
man auf eine recht sauber geputzte Schüssel giebt, die man ein 
wenig schräg setzt; wenn der Schaum an das obere Ende gelegt 
wird, so läuft noch immer nach unten etwas klarer Saft, den 
man nachher noch recht gut gebrauchen kann. Das Gelee darf 
nicht länger als 3 Minuten kochen, daun behält es ganz seine 
schöne rothe Farbe; auch darf es nicht mit Gewalt überkochen, 
sondern nur nach einer Seite, wo man unaufhörlich den Schaum 
wegnehmen muß. In die Gläser, in welche das Gelee kommt, 
giebt man allmählich erst einige Löffel voll, um diese heiß zu 
machen und dadurch vor dem Springen zu hüten. Am besten 
ist e8s, wenn man mit einem großen silbernen Löffel die Gläser 
nur erst halb voll schöpft und dann aus der Casserolle vollschüttet. 
Dieses Gelee läßt sich auch machen, wenn man auf ein Pfund 
Saft 3 viertel Pfund Zucker nimmt, nur muß es dann eine Vier—
	        
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