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9. Zwetschen in Zucker einzumachen.
Man nimmt gern recht auserlesen schöne Zwetschen hierzu,
wischt sie sauber ab, und rechnet auf 4 Schock Zwetschen 3 Pfund
Zucker und anderthalb Quartier guten scharfen Essig; schäumt
Essig und Zucker gehörig ab, giebt 1 Loth Kaneel und beinahe
1 viertel Loth Nelken dazu, giebt in vier Malen die Zwetschen
hinein, läßt sie durchher heiß werden, nimmt sie heraus und giebt
—
fährt eben so wie oben, bis die Zwetschen verbraucht sindz dann
kocht man den Essig noch ein wenig und giebt diesen auf die
Pflaumen. Nach 2 bis 3 Wochen schüttet man den Essig noch
ein mal von den Zwetschen, kocht ihn auf, schäumt ihn ab und
giebt ihn kalt wieder darauf.
10. Tonnen-Kirschen einzumachen.
Man pflückt von den schwarzen Kirschen die Stiele, wiegt
auf ein Pfund Kirschen ein halbes Pfund Zucker, nimmt ein Faß
mit einem viereckten Loche, wie ein Gurkenfaß (vor allen Dingen
muß aber das Faß außerordentlich sauber und rein sein), und
packt die Kirschen mit dem gestoßenen Zucker, etwas ganzem Ka⸗—
neel und einigen Nelken schichtweise ein, legt ein Stückchen Lein—
wand über ein passendes Spunt und verwahrt so die Kirschen.
Man muß sie mitunter ein wenig umschütten.
11. Wallnüsse einzumachen.
Wenn die Schale noch nicht hart ist und die Nüsse kaum die
Größe eines Taubeneies haben, sticht man mit einer feinen Spick⸗
nadel einige mal in jede Nuß, legt sie in kaltes Brunnenwasser,
und wiederholt dieses den andern Tag noch ein mal; den dritten
Tag kocht man sie in Wasser recht weich, legt sie dann wieder
in kaltes Wasser, und wiederholt dieses noch drei Tage. Man
darf aber ja keinen Tag das frische Wasser vergessen, sonst erhal⸗
ten sie einen übeln Geschmack. Dann sticht man in jede Wallnuß
eine Gewürznelke und ein Stückchen Kaneel, wiegt sie und nimmt
auf ein Pfund Wallnüsse ein Pfund Zucker, kocht diesen recht klar
und giebt die Wallnüsse hinein, läßt sie damit durchkochen, thut
die Nüsse in ein Porzellangefäß und läßt sie bis den andern Tag
stehen; dann wird man finden, daß der Zucker wieder dünn dar—
auf geworden ist; man schüttet also diesen wieder ab, giebt ein
Stück Zucker dabei, kocht wieder alles, schäumt es rein ab, kocht