500
ß. Apricosen in Zucker und Franzbranntwein.
Die Apricosen dürfen hierzu auch nicht weich sein; sie wer—
den abgewischt und mit einer Nadel durchstochen. Auf ein Pfund
Apricosen wird ein halbes Pfund Zucker klar gekocht und abge—
schäumt und die Apricosen in den Zucker gelegt, damit sie durch—
her heiß werden, aber nicht kochen; dann giebt man sie in ein
Finmacheglas und den Zucker darüber. Es wird auch hierauf,
nachdem die Apricosen kalt sind, ein halber Ort Franzbranntwein
geschüttet und das Glas zugebunden.
7. Schwarze saure Kirschen in Zucker einzumachen.
Die schwarzen sauren Kirschen sind hierzu die besten; es
werden die Steine mit einer kleinen spitzen Spiele herausgeho—
ben, damit die Kirschen ganz bleiben. Man wiegt dann auf
jedes Pfund Kirschen 3 viertel Pfund Zucker, läßt diesen mit ein
klein wenig Wasser klar kochen, wobei man ihn abschäumt; dann
giebt man die Kirschen hinein, läßt sie weich kochen, nimmt fie
mit einer Schaumkelle heraus und thut sie in ein Porzellangefäß,
läßt den Saft bis zum Sirup einkochen, schwenkt die Kirschen
darin um und giebt sie wieder in dasselbe Gefäß. Des andern
Tages wird man finden, daß der Saft darauf wieder dünn ge—
worden ist; man setzt dann die Kirschen wieder auf das Feuer,
läßt sie durchkochen, nimmt sie wieder heraus, und nachdem der
Saft noch etwas eingekocht ist, werden sie darin umgeschwenkt
und behutsam in ein Einmacheglas gegeben und des andern
Tages zugebunden.
8. Schwarze saure Kirschen in Zucker und Essig
einzumachen.
Auch hierzu sind die späten, schwarzen, sauren Kirschen die
besten. Es werden die Stiele davon halb abgeschnitten; dann
wiegt man auf 3 Pfund Kirschen drittehalb Pfund Zucker und
3 Ort Essig, schäumt dies gehörig ab, giebt 1 Loth Kaneel, ein
biertel Loth Nelken hinein, so wie auch die Kirschen. Wenn
diese durchher heiß sind und bis an das Kochen kommen, so wer—
den sie mit einer Kelle in ein Einmacheglas gegeben, der Zucker
mit dem Essig wird noch stark eingekocht und über die Kirschen
erst dann geschüttet, wenn er kalt ist; doch muß man suchen,
ihn schnell abzukühlen, weil die Kirschen, wenn sie zu lauge
trrocken stehen, ihre Farbe verlieren.