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gleichen Theil Zucker dazu; auf diesen Zucker giebt man ein paar
Löffel voll Wasser, worin die Wurzeln gekocht sind, läßt ihn
flar kochen, nimmt von 2 ZSitronen die dünne gelbe Schale, in
seine Filets geschnitten, dazu und läßt sie mit dem Zucker so lange
kochen bis derselbe beinahe alle Feuchtigkeit verloren hat; doch
darf er nicht braun werden. Dann giebt man von 6 Sitronen
den Saft dazu, kocht Alles eben durch, schwengt die Wurzeln
darin um, läßt sie etwas abkühlen und giebt sie nachher in ein
Einmacheglas; legt, wenn sie kalt sind, einen runden Bogen
Papier darauf, welcher in Rum getaucht worden und bindet sie
mit Papier zu. Diese Wurzeln werden in Assietten beim Bra—
ten gegeben.
2. Hahnebutten in Zucker einzumachen.
Die Hahnebutten werden inwendig recht vorsichtig geputzt,
damit keine stachlichte Fasern darin bleiben; man schüttet dann
etwas kochendes Wasser darauf, doch nur so viel, daß sie nicht
weich werden; giebt das heiße Wasser davon und wieder kaltes
darauf und giebt sie dann in einen Durschlag oder großes Sieb,
daß sie recht rein ablaufen. Die Hahnebutten werden gewogen;
so schwer fie sind, so viel Zucker nimmt man, taucht den Zucker
»beu ins Wasser, oder stößt ihn und giebt so viel Wasser darauf,
daß er bloß schmelzen kann; thut dann ein Stück ganzen Kaneel
hinein und läßt den Zucker dick und klar kochen; nun giebt
Nan die Hahnebutten in den gekochten Zucker, läßt sie eben da—
mit anstoßen, nimmt sie mit einem Schaumlöffel heraus und giebt
sie in ein Einmacheglas; läßt darauf den Zucker noch ein wenig
einkochen und giebt ihn dann darüber. Sollte dieser nach 6 bis
8 Tagen dennoch etwas dünn darauf werden, so muß man ihn
behende ablaufen lassen und noch einmal aufkochen; auch hierauf
wird in Rum eingetauchtes feines Papier gelegt und dann zuge—
hunden. Es ist bei allem Eingemachten in Zucker am besten,
wenn kein zu grober Zucker dazu genommen wird; je gröber der
Zucker ist, destd mehr muß er, um klar zu kochen, geschäumt wer—
den. Auch habe ich mich hinlänglich überzeugt, daß sich alles
Eingemachte von feinem Zucker länger hält und man dergleichen
danu nicht ein, sondern mehrere Jahre lang aufbewahren kann.
Auch muß ich noch bemerken, daß von der angegebenen Quanti—
tät Zucker zu jeder Sache, wenn Alles recht gut gerathen soll,
nichts abgezogen werden darf; man kann ja lieber weniger ein—
machen und damit recht sparsam umgehen; denn so ist es immer