Full text: Praktisches Haushaltungs- und Kochbuch oder die wohlerfahrene Lehrerinn im Haushalten und in der Küche

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dem es nun gut am Gehen ist, schüttet man noch 15 Kanne 
Mehl, 5 Pfund geschmolzene Butter, noch einen Ort lauwarme 
süße Milch, etwas gestoßenen Kaneel, Pfund Rosinen, A Pfund 
sorinthen und 6 Loth Puder-Zucker dazu, rührt alles gut durch, 
indem man noch allmählich eine Kanne Mehl zugiebt, schüttet den 
Teig in eine gut mit Butter ausgestrichene Form, läßt den Ku— 
chen in einiger Entfernung vom Ofen zugedeckt ganz in die Höhe 
gehen und backt dann denselben in einem nicht sehr scharf geheiz— 
ten Ofen in fünf Viertelstunden gar. 
94. Ein feiner Radong- oder Topf-Kuchen. 
Man rührt 1 Pfund Butter zu Schaum, vermengt dann 
212 Pfund feines Mehl mit Pfund gestoßenen Zucker, rührt 
erst zu der Butter das Gelbe von 6 Eiern nebst 6 Löffeln voll 
recht guten dicken Gest, welcher durchaus nothwendig bei diesem 
Kuchen ist, giebt noch das abgeriebene Gelbe von einer Zitrone 
dazu, schält 24 Pfund süße und 2 Loth bittere Mandeln ab, 
schneidet sie in feine Filets und die Hälfte zu der Masse; dann 
wird alles dies eine halbe Stunde gerührt, und es werden noch 
12 Eier wechselweise mit dem Zucker dazu gerührt, erst ein Löffel 
voll Mehl mit Zucker, dann wieder ein Ei, und so fort bis beides 
all ist. Nun hat man eine Schneckenform mit Butter ausgestri— 
chen und mit der andern Hälfte der geschnittenen Mandeln aus— 
gestreut; in diese Form wird die Masse geschüttet, mit einem 
Tuch bedeckt und in einiger Entfernung von dem Ofen hingestellt. 
Sehr lange Zeit muß dieser Kuchen zum Aufgehen haben, deßhalb 
wundere man sich nicht, wenn erst nach zwei Stunden die Form 
voll ist. Alsdann darf dieser Kuchen in keiner starken Hitze ge— 
backen werden; denn wenn das Weißbrod aus dem Ofen gezogen 
ist, so ist es noch früh genug, daß er hinein kommt, wo er dann 
155 Stunden backen muß. 
95. Apfelkuchen mit Mandeln. 
Zu einem Kuchen, der auf einem Blech gebacken wird, werden 
ungefähr 18 bis 20 vorzüglich schöne mürbe Aepfel genommen; 
diese schält man, schneidet sie in vier Theile, macht das Kernhaus 
rein heraus und kerbt dann jeden der vier Theile mit dem Messer 
der Länge nach verschiedene mal ein, doch so, daß das Stück zu— 
sammen hängen bleibt. Die Aepfel werden in eine Schale ran— 
girt, der Saft von einer halben Zitrone darüber gedrückt, mit
	        
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