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mit der andern Masse versetzt, auch das Backen und Uebergießen
eben so wiederholt, bis die Masse all ist. Wenn der oberste Guß
die gehörige Couleur hat, bestreut man den ganzen Kuchen mit
feinem Zucker, läßt ihn am Feuer glaciren, wie den vorhergehen—
den, noch eine Weile trocknen und nimmt ihn alsdann, wie ge—
sagt worden, behutsam ab. Dieser Kuchen formirt beim Backen
keine Zacken, ist aber des feinen Geschmacks halber, dem erstern
sehr vorzuziehen.
91. Baumkuchen en naturel.
Zu der Verfertigung dieses Kuchens bedarf man eines kleinen
Baumes, einen Dritttheil so groß wie der vorher beschriebene.
Man backt von der Masse Nr. 89 mehrere kleine Baumkuchen,
doch jeden nur mit zwei Güssen, und legt sie wie abgesägte
Bäume über einander; formirt dann Zweige von Talmousen⸗
Masse die Nr. 92 beschrieben ist, klebt sie mit Caramelzucker (das
ist bis fast vor dem Bruch gekochter Zucker) oben am Baumkuchen
fest, und an die Zweige klebt man von Oblaten klein geschnittene
Blätter mit kleinen Zweigen fest, welche in Caramelzucker, der
mit grünem Flor gefärbt wurde, getaucht werden, und formirt so
einen natürlichen Baum davon.
92. Talmousen.
Man thut Pfund gestoßenen Zucker in eine Casserolle,
schneidet mit einem Schneidemesser 3 Pfund abgezogene süße
Mandeln so dünn und fein wie möglich, giebt sie zu dem Zucker
und rührt dies auf gelindem Feuer, bis es gelblich wirdz dann
nimmt man kleine blechene Formen und legt sie in kaltes Wasser;
fängt dann der Zucker an fließend zu werden, so thut man heiß
davon einen Eßlöffel in eine aus dem Wasser genommene Form
und drückt es mit dem Finger an Rand und Boden der Form
fest, daß inwendig eine Höhlung entsteht; alsdann stülpt man die
Form um, so fällt er heraus. Dies muß alles in der Geschwin—
digkeit gemacht werden, ehe der Zucker candirt; sollte dies dennoch
der Fall sein, so wird derselbe eben wieder warm gemacht.
93. Ein ordinärer Radong- oder Topfkuchen.
Man schüttet 13 Kanne Mehl in eine Bakkschale, rührt dies
mit einem Ort lauwarmer Milch und drei Löffeln voll guten Gest
an und läßt es stehen, bis sich dieses in die Höhe treibt. Nach—