Full text: Praktisches Haushaltungs- und Kochbuch oder die wohlerfahrene Lehrerinn im Haushalten und in der Küche

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die Torte umher recht eben. Dann hat man für einen Groschen 
rothen Flor mit einem Orte kochenden Wasser ausziehen und 
kochen lassen, drückt diesen recht aus und kocht das rothe Wasser 
so weit ein, daß es nur noch einige Tropfen bleiben, aber ja mit 
Vorsicht, daß es nicht brennt; dann thut man in die Casserolle 
ein viertel Pfund fein gehackte Mandeln und rührt diese darin her⸗ 
um, daß sie etwas rothe Farbe annehmen; zuletzt rührt man von 
2Eiweißen, 12 Loth Zucker und einem halben Theelöffel voll 
Zitronensaft einen weißen Guß, giebt ihn zu den Mandeln und 
reibt ihn auch in der Casserolle durch, damit das Ganze die Farbe 
einer Pfirsichblüthe erhältz überzieht dann die ganze Torte mit 
dieser hellrothen Masse und läßt sie in einem ganz verschlagenen 
Dfen noch etwas trocnen. 
48. Linzer Torte. 
Man rührt ein Pfund Butter ohne Salz zu Schaum, giebt 
ein halbes Pfund fein gestoßene Mandeln, 4 Eigelbe und 4 ganze 
Eier dazu, wiegt ein und ein halbes Pfund Mehl ab, giebt hier⸗ 
von etwas zu der Masse und verarbeitet dieses auf einem Back⸗ 
tische mit dem übrigen Mehle und einem Pfund gestoßenen Zucker 
zu einem Teige, der sich rollen läßt; dann treibt man ihn wie 
einen halben kleinen Finger dick aus, schneidet ein rundes Blatt 
Papier so groß wie die Torte werden soll; schneidet danach den 
untersten Boden von dem Teige, macht das Blatt Papier einen 
viertel Zoll kleiner und schneidet den zweiten Kuchen danach; 
zackt diesen auswärts sternförmig aus; schneidet dann wieder so 
viel von dem Papier ab, und macht einen Kuchen danach; diesen 
läßt man rund wie den ersten, fährt so fort, einen um den andern, 
bis der letzte nicht größer als ein Preuß. Thaler ist, und backt die 
stuchen schön gelbbraun. Wenn sie kalt sind, streicht man einge— 
machte Früchte darauf und setzt sie einen auf den andern, damit 
die Torte pyramidenförmig wird; überzieht sie mit einem weißen 
Zuckerguß und garmnirt sie recht schön mit eingemachten Früchten, 
wozu sich die sternartigen Zacken besonders recht gut eignen. 
49. Galanterie-Torte. 
Ein viertel Pfund Butter wird zu Schaum gerieben und da— 
zu 2 Eier, ein halbes Pfund gestoßene Mandeln, ein halbes 
Pfund gestoßener Zucker, die abgeriebene Schale von einer Zitrone, 
etwas gestoßener Kaneel und 12 Loth Mehl gegeben. Hiervon 
wird ein Teig formirt, der zum Ausrollen zu weich ist; man
	        
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