Full text: Praktisches Haushaltungs- und Kochbuch oder die wohlerfahrene Lehrerinn im Haushalten und in der Küche

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Hand breit, damit die Kuchen viereckt werden, (man kann sie auch 
nach Gefallen länger als sie breit sind oder auch rund schneiden); 
dann legt man sie auf ein mit Butter bestrichenes Blech, doch so, 
daß sie nicht an einander stoßen, bestreicht sie mit geschmolzener 
Butter und streut gestoßenen Zucker und Kaneel darüber. Man 
thut wohl, erst einen Kuchen im Ofen zu probiren; ganz genau 
kann ich nicht angeben, wie heiß derselbe sein muß: beinahe so, 
daß man Weißbrod darin backen kann. 
43. Zimmtkuchen. 
Diese werden gerade wie die Anieskuchen gemacht, welche 
Nr. 26 beschrieben sind; nur wird Zimmt statt Anies genommen. 
44. Biscuitkuchen. 
Ein Pfund recht fein gesiebter Zucker wird mit dem Gelben 
oon 18 Eiern in einer tiefen Schale drei Viertelstunde mit einem 
Schneebesen immerwährend und mit Kraft geschlagen, so daß die 
Masse recht dick wird; die auf Zucker abgeriebene Schale von einer 
Zitrone giebt man auch dazuz; dann wird das Weiße von zwölf 
Eiern recht steif zu Schnee geschlagen und unter die Masse ge— 
mengt; zuletzt werden 20 Loth Biscuitmehl dazu gerührt; die 
Form muß recht sorgfältig mit Butter bestrichen und mit feinen 
Zwiebackskrumen ausgestreut sein. Der Ofen darf hierzu nicht 
heißer sein, als wenn Weißbrod darin gebacken ist. Auch muß 
man sich beim Backen, sowohl bei diesem, wie auch bei jedem an⸗ 
dern feinen Kuchen, welcher in die Höhe gehen muß, vorsehen, 
nicht daran zu stoßen; man setzt ihn gleich in den Ofen an einen 
guten Fleck, wo er unberührt bis zum Herausziehen stehen bleibt; 
jede Erschütterung läßt ihn niederfallen, wo er dann nicht wieder 
in die Höhe geht. Dieser backt langsam 53 Viertelstunden. 
45. Ungarische Torte. 
Anderthalb viertel Pfund süße und 2 Loth bittere Mandeln 
stößt man recht fein, röstet sie mit einem Pfunde fein gesiebten 
Zucker in einer Casserolle auf langsamem Feuer, bis der Zucker 
anfängt zu schmelzen, thut die Schale von einer Zitrone fein ge— 
hackt dabei, stäubt etwas Mehl auf einen Backtisch, giebt die 
Masse darauf und verarbeitet sie nur mit so wenig Mehl, daß 
man eben den Teig rollen kann; dann wird ein Boden von Pa⸗ 
pier gemacht, mit Butter bestrichen und 3 Theile von dem Teige
	        
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