Full text: Praktisches Haushaltungs- und Kochbuch oder die wohlerfahrene Lehrerinn im Haushalten und in der Küche

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chen ganzen Kaneel; man giebt ihn dann nach dem Kochen in 
3 bis 4 Schalen, läßt ihn kalt werden, nimmt den obern Rahm 
herunter und legt diesen auf ein Sieb, kocht den Flott zum zwei— 
ten Mal und wiederholt dies 3 bis 4 mal wie zuerst. Wenn 
der Flott ganz weich wird, kocht man ihn dick ein und rührt 
ihn, wenn er gebraucht werden soll, wieder weiß; dann legt man 
auf die Boden in Zucker eingemachte Kirschen und darüber den 
eingekochten Flott; auf den letzten obern Boden legt man in die 
Mitte wie eine Wallnuß groß Kirschen; den Flott aus dem Siebe 
rührt man auch schwank durch, legt einen kleinen Kranz davon 
um die Kirschen, dann wieder Flott und so wechselweise, bis Alles 
verbraucht ist. 
15. Pflaumen- oder Zwetschen-Kuchen. 
Von 2 Pfund Mehl wird nach Nr. 2 ein lockerer Hefenteig 
verfertigt, auf einem gut bestrichenem Blech ausgerollt und dann 
um den Kuchen ein einen Finger hoher Rand gelegt; nun hat man auf 
folgende Art einen Guß gemacht: 2 bis 3 Ort schöner saurer Flott 
oder Schmant, A Pfund gestoßener Zucker, 4 gestoßene Zwiebäcke, 
die abgeriebene Schale von einer halben Zitrone, etwas gestoßener 
Kaneel, das Gelbe von 5 bis 6 Eiern, ein paar Körner Salz 
und das zu Schnee geschlagene Eiweiß werden mit einander durch— 
gerührt, von diesem Guß streicht man behende auf den in die 
Höhe gegangenen Kuchen einen Messerrücken dick; rangirt darauf 
recht reife ausgesteinte Zwetschen, die offene Seite nach oben, 
giebt den Guß mit einem Löffel darüber her und backt den Ku— 
chen in einem ziemlich stark geheizten Backofen in einer klei—⸗ 
nen halben Stunde gar, schiebt ihn dann so heiß wie möglich 
vom Blech, weil sonst der Schwaden darunter fällt und dem zu⸗ 
folge der Kuchen, wenn er kalt wird, nicht mehr abschurrt. Soll 
der Kuchen von geschälten Zwetschen gebacken werden, so schüttet 
man gekochtes Wasser auf dieselben, läßt sie durchher heiß werden, 
giebt das Wasser davon und so läßt sich die Haut bequem her—⸗ 
unterziehen. 
16. Aepfel-Kuchen. 
Es wird auch hierzu der Hefenteig Nr. 2 gemacht, auf ein 
Blech gerollt, ein einen Finger hoher schmaler Rand darum gelegt 
und der Kuchen zum Aufgehen hingestellt; dann hat man 12 bis 
15 mürbe Aepfel geschält, in Scheiben geschnitten, mit etwas 
Wein und Zucker halb gar gedämpft und zum Abkühlen hingestellt;
	        
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