Full text: Praktisches Haushaltungs- und Kochbuch oder die wohlerfahrene Lehrerinn im Haushalten und in der Küche

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Backtisch, melirt drei viertel Pfund fein gestoßene Mandeln, drei 
viertel Pfund feinen Zucker, fein gescherbte Zitronenschale und drei 
viertel Pfund gut gewaschene Butter, macht hiervon einen Teig, 
rollt ihn aus und schneidet einen Boden davon; legt hierauf in 
Zucker eingemachte Kirschen, oder auch Kirsch-Marmelade, rollt 
mit der Hand Bänder, legt davon ein weitläufiges Gitter auf 
die Torte und einen Rand umher. Der Ofen muß nicht völlig 
so heiß wie zu Blätterteig sein; er würde beinahe heiß genug 
sein, wenn die Blättertorte herauskommt. Inwendig wird die 
Torte nicht so leicht gar, wie der Rand; man muß alsdann den 
Rand mit Papier bedecken, bis die Torte gar ist. 
8. Sand—-Torte. 
Man stößt 1 Pfund Zucker und giebt dieses durch einen feinen 
Durchschlag, aber durch kein Sieb, damit der Zucker etwas gröb⸗ 
lich und sandartig bleibt. Drei viertel Pfund Butter werden zu 
Schaum gerührt und dazu das Gelbe von sechs Eiern, zwei 
ganze Eier und etwas fein gescherbte Zitronenschale gethan. Man 
giebt auf einen Backtisch fünf viertel Pfund feines Mehl, macht 
in der Mitte ein Loch, giebt die Butter und die Eier dazu, wirkt 
alles mit dem Zucker gut durcheinander, rollt von dem Teige 
drei runde Kuchen, jeden einen kleinen Finger dick, und backt diese 
auf einem Blech in einem nicht zu heißen Ofen gar. Diejenigen, 
welche noch nicht ganz erfahren sind, thun wohl, erst mit einem 
Stückchen Teig eine Probe zu machen; erhält dieser nach ein paar 
Minuten im Ofen einen dunkelbraunen Rand, so ist der Ofen 
noch zu heiß; der Kuchen muß eine gleiche braune Farbe erhal⸗ 
ten; sind die Kuchen gar, so werden sie schnell vom Blech ab mit 
mit einem großen Messer geschnitten; denn nachher brechen sie 
leicht entzwei. Nun giebt man zehn bis zwölf Loth feinen durch—⸗ 
gesiebten Zucker in eine irdene Schale, darauf von einem Ei das 
halbe Weiße und einen Theelöffel voll Zitronensaft und rührt 
dieses nach einer Seite eine halbe Stunde, daß es aussieht wie 
zu Schaum gerührte Butter (dieses nennt man einen weißen 
Guß); überstreicht immer einen Boden, legt den andern darauf 
und streicht zuletzt auf den obersten das meiste, so daß die Torte 
oben ganz weiß ist, und läßt sie nun in einem verschlagenen Ofen 
trocknen, daß aber der Guß ja weiß bleibt. 
9. Schweizer Torte. 
Ein Pfund abgeklärte Butter schüttet man in eine Schale,
	        
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