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der einen Stelle auf die andere schieben; denn wenn der Teig
aufgegangen ist und er fällt nieder, so geht er nicht wieder in
die Höhe; das Einsetzen in den Backofen von allen solchen Arten
Teigen muß laugsam und vorsichtig geschehen, damit die Kuchen
dabei nicht niederfallen. Alle feinen Kuchen müssen schwache
Hitze haben, wenn sie gerathen sollen z außer Blätterteig, über
den ich das Nähere schon angeführt habe. Will man kleines
Backwerk machen, so fetzt man einen kleinen Kuchen oder ein
Plätzchen zur Probe in den Ofen; erhalten solche umher einen
braunen Rand, so ist der Ofen zu heiß und derselbe muß noch
verschlagen. Alle feinen Kuchen müssen nach einer Seite gerührt
werden; rechts oder links herum, das ist einerlei; nur so wie
man anfängt, muß man auch endigen.
Zucker zu läutern. Man setzt nach Verhältniß 1 Pfund
Zucker mit 1 Ort Wasser auf langsames Feuer, schäumt es ab,
läßt es ungefähr 3 bis 4 Minuten klar kochen und stellt es zum
Abkühlen hin.
Zucker zum Bruch zu kochen. Wenn man ungefähr ein
Pfund Zucker nehmen will, setzt man dieses mit Ort Wasser
auf das Feuer, schäumt es ab und läßt es bis dahin langsam
kochen, daß, wenn man eine Messerspitze in den gekochten Zucker
taucht und den daran klebenden Zucker schnell in kaltem Wasser
zwischen zwei Fingern abschiebt, platt drückt und durchbricht, dieser
wie Glas abspringt; thut er das, so ist er gut; ist er aber noch
zähe, so ist noch Wasser darin vorhanden. Hierbei ist denn immer
Aufmerksamkeit zu empfehlen; denn ist der Zucker bis zum Bruch
gediehen und kommt nicht gleich vom Feuer, so ist er im Augen—
oͤlick verbrannt. Ist aber noch Wasser im Zucker vorhanden, so
wird alles davon Verfertigte naß und zähe und ist dann un—
brauchbar.
Vutter zu klären. Die Butter wird erst gekocht, bis daß
sie schäumt, aber nicht braun wird, dann stellt man sie hin, da—⸗
mit das Salz an den Boden falle, nimmt nach einigen Minuten
den Schaum oben ab, klärt die Butter in eine Backkschale, läßt
sie kalt werden und rührt solche nach Verhältniß zu Schaum.
Eiweiß zu Schnee zu schlagen. Man nehme sich sorg—
fältig in Acht, daß nichts Gelbes von den Eiern unter das Weiße
komme, schlage dann mit einem breiten, etwas krummen Spahn
oder Holz das Weiße von recht frischen Eiern immer nach einer
Seite, bis ein dicker Schaum daraus entstanden ist, der so steif
sein muß, daß man das Geschirr, worin er geschlagen wurde, um⸗
kehren kann und der Schnee doch darin bleibt.