Full text: Praktisches Haushaltungs- und Kochbuch oder die wohlerfahrene Lehrerinn im Haushalten und in der Küche

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spült man eine Compotiere mit Milch aus, füllt die Masse hinein, 
giebt in eine flache Casserolle gekochtes Wasser, setzt die Compo— 
tiere hinein (nimmt sich aber in Acht, daß das Wasser nicht von 
oben hinein kommt), legt einen Deckel mit Kohlen darauf und 
läßt es eine Viertelstunde langsam kochen; dann versucht man 
mit einem feinen Hölzchen, ob noch Flüͤssigkeit in der Creme ist, 
wenn dies der Fall, so muß sie noch eine kleine Weile auf dem 
Feuer bleiben; dann wird sie herausgenommen und zum Abküh— 
len hingestellt. 
22. Créme von Thee. 
Man kocht einen halben Ort süßen Flott, giebt ein halbes 
Loth feinen grünen Thee hinein, und läßt diesen zugedeckt eine 
halbe Stunde langsam ziehen, aber ja nicht kochen. Dann setzt 
man ein Quartier süßen Flott auf das Feuer, läßt ihn kochen, 
schüttet den Thee nebst einem viertel Pfund Zucker dazu, läßt dies 
noch eine Viertelstunde ziehen, giebt den Flott durch ein Haarsieb 
und läßt ihn kalt werden; man nimmt dann 4 ganze Eier und 
bon 6 Eiern das Gelbe, und verfährt dann hiermit, wie zuvor 
angeführt ist. 
Will man Creme von Kaffee machen, so werden auf 5 bis 
6 Loth gemahlnen Kaffee 4 Tassen gekochtes Wasser geschüttet; 
hiermit zieht der Kaffee eine Viertelstunde, wird dann abgeklärt 
uͤnd nach Proportion gekochter Flott und Zucker zugegeben; hier—⸗ 
mit wird aͤuch eben so verfahren, wie mit der Cre ͤme von Thee. 
23. Créème von Orangen. 
Sechs abgebrannte Kalbsfüße müssen gut ausziehen, und wer⸗ 
den dann, ganz bedeckt mit kaltem Wasser, zu Feuer gesetzt, vor⸗ 
sichtig abgefchäumt und 5 Stunden gekocht; der Stand von den 
Kaͤlbsfüßen wird dann durch ein Sieb gegeben (es darf abet 
nicht mehr geblieben sein als ein halbes Quartier); hierzu giebt 
man ein Quaͤrtier Franzwein, reibt 3 bittere Orangen auf Zucket 
ab, preßt den Saft davon und von 2 Sitronen dazu, von denen 
man auch die dünne gelbe Schale nebst 3 viertel Pfund Zucker 
dabei giebt, läßt dies ankochen, legirt es mit dem Gelben von 8 
Eiern, streicht es durch ein feines Sieb, läßt dieses erst so weit 
kalt werden, bis es anfängt zu gallern und giebt es dann in 
eine Form. Wenn angerichtet wird, schlägt man einen Tuch,
	        
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