428
spült man eine Compotiere mit Milch aus, füllt die Masse hinein,
giebt in eine flache Casserolle gekochtes Wasser, setzt die Compo—
tiere hinein (nimmt sich aber in Acht, daß das Wasser nicht von
oben hinein kommt), legt einen Deckel mit Kohlen darauf und
läßt es eine Viertelstunde langsam kochen; dann versucht man
mit einem feinen Hölzchen, ob noch Flüͤssigkeit in der Creme ist,
wenn dies der Fall, so muß sie noch eine kleine Weile auf dem
Feuer bleiben; dann wird sie herausgenommen und zum Abküh—
len hingestellt.
22. Créme von Thee.
Man kocht einen halben Ort süßen Flott, giebt ein halbes
Loth feinen grünen Thee hinein, und läßt diesen zugedeckt eine
halbe Stunde langsam ziehen, aber ja nicht kochen. Dann setzt
man ein Quartier süßen Flott auf das Feuer, läßt ihn kochen,
schüttet den Thee nebst einem viertel Pfund Zucker dazu, läßt dies
noch eine Viertelstunde ziehen, giebt den Flott durch ein Haarsieb
und läßt ihn kalt werden; man nimmt dann 4 ganze Eier und
bon 6 Eiern das Gelbe, und verfährt dann hiermit, wie zuvor
angeführt ist.
Will man Creme von Kaffee machen, so werden auf 5 bis
6 Loth gemahlnen Kaffee 4 Tassen gekochtes Wasser geschüttet;
hiermit zieht der Kaffee eine Viertelstunde, wird dann abgeklärt
uͤnd nach Proportion gekochter Flott und Zucker zugegeben; hier—⸗
mit wird aͤuch eben so verfahren, wie mit der Cre ͤme von Thee.
23. Créème von Orangen.
Sechs abgebrannte Kalbsfüße müssen gut ausziehen, und wer⸗
den dann, ganz bedeckt mit kaltem Wasser, zu Feuer gesetzt, vor⸗
sichtig abgefchäumt und 5 Stunden gekocht; der Stand von den
Kaͤlbsfüßen wird dann durch ein Sieb gegeben (es darf abet
nicht mehr geblieben sein als ein halbes Quartier); hierzu giebt
man ein Quaͤrtier Franzwein, reibt 3 bittere Orangen auf Zucket
ab, preßt den Saft davon und von 2 Sitronen dazu, von denen
man auch die dünne gelbe Schale nebst 3 viertel Pfund Zucker
dabei giebt, läßt dies ankochen, legirt es mit dem Gelben von 8
Eiern, streicht es durch ein feines Sieb, läßt dieses erst so weit
kalt werden, bis es anfängt zu gallern und giebt es dann in
eine Form. Wenn angerichtet wird, schlägt man einen Tuch,