Full text: Praktisches Haushaltungs- und Kochbuch oder die wohlerfahrene Lehrerinn im Haushalten und in der Küche

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gelbe Gelee gern mit rothem, deshalb wird der zurückgelassene 
Stand mit rothem Flor durchgekocht, wie dieses bei dem rothen 
Gelee gezeigt worden, und hiervon alsdann ein klares Gelee ver— 
sertigt, dann schichtweise ein um das andere roth und wieder gelb 
zwei Finger hoch in die Form gegeben; es muß nur immer dar— 
auf geachtet werden, daß die Schicht kalt ist, wenn eine zweite 
darüber geschüttet wird. 
20. Gelée marhbréée. 
Zu diesem Gelee verfertigt man 3 verschiedene Sorten: Blanc— 
manger nach Nr. 11, rothes Gelee und weißes nach Nr. 6. 
Dann wird eine porzellanene Schüssel mit Mandelsl ausgestrichen, 
darauf wird einen halben Finger dick Blanc-manger und, wenn 
dieser kalt ist, rothes Gelee und zuletzt einen halben Finger dick 
weißes Gelee gegeben, doch vorsichtig, damit jede Lage vor dem 
Aufgießen kalt ist. Dann giebt man in eine schlichte Form einen 
Finger hoch klares weißes Gelee, stellt dann die Form recht eben 
hin und läßt es steif werden; stülpt das schichtweise gegossene 
Gelee auf einen Bogen Papier, schneidet Streifen einen Finger 
breit und einen halben Finger lang davon, und rangirt diese 
Streifen recht sauber schräg auf das klare Gelee, so daß die 
rothen und weißen Streifen durchscheinen; dann giebt man behut— 
sam so viel klares Gelee darüber, daß das bunte bedeckt ist, doch 
sehr vorsichtig und langsam, damit die Streifen erst fest ansetzen 
und nicht darauf schwimmen. Wenn das Gelee kalt ist, rangirt 
man wieder couleurte Streifen darüber, nur nicht ganz dicht an 
den Rand der Form, gießt wieder klares Gelee darüber und fährt 
so fort, bis die Form voll ist. Beim Anrichten schlägt man ein 
durch heißes Wasser gerungenes Tuch um die Form, und stürzt 
vorsichtig das Gelee auf eine Schüssel. 
21. Créême à la Vanille. 
Ein viertel Loth Vanille bricht man in kleine Stücken, stößt 
sie etwas und bindet diese in ein Stückchen feines Leinen, legt sie 
in einem halben Ort gekochten süßen Flott und läßt sie darin 
'ine Stunde auf gelindem Feuer ausziehen. Dann wird ein 
Quartier süßer Flott auf das Feuer gesetzt und der Flott mit der 
Vanille nebst ein viertel Pfund Zucker dazu gegeben. Wenn dies 
kocht, so drückt man die Vanille gut aus 'und stellt den Flott 
zum Abkühlen hin; darauf quirlt man 4 ganze Eier und 6 Ei— 
gelbe und giebt unter beständigem Rühren den Flott dazu. Nun
	        
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