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Wasser auf langsamem Feuer, bis es auf einen Theetassenkopf
voll verkocht ist, dann wird der rothe Flor recht ausgedrückt.
Nun hat man einen Stand von Kalbsfüßen gekocht, wie diefes
Nr. 6 angeführt ist. Nachdem viel oder wenig rothes Gelee
gemacht werden soll, versetzt man von dem Stand von Kalbs—
füßen mit dem rothen Flor und läßt beide Theile zusammen durch—
kochen, damit sich das Rothe gehörig verbindet z dann wird zuleht
weiter verfahren, wie in Nr. 6 gesagt worden.
14. Gelee mit Aepfeln.
Vierzehn bis achtzehn Borstorfer Aepfel schält man recht
egal, schneidet diese in halbe Theile und das Kernhaus heraus
und kocht die Aepfelschale in einem Quartier Wasser so lange,
bis es auf einen Ort eingekocht istz dann schüttet man sie in ein
Sieb und läßt das Klare ablaufen. Die Aepfel werden mit
einem Ort Wein, einem halben Ort Wasser, einem Stückchen
ganzen Kaneel, Zitronenschale und Zucker auf das Feuer gesetzt
und hierin klar einkochen lassen, doch nicht zum Zerfallen; dann
werden sie auf ein Sieb gelegt, damit der darauf befindliche
Saft abläuft. Nun wird die Nr. 6 angeführte Quantität Gelee
halb gemacht und bevor dieses durchläuft, das Decoct von den
Aepfelschalen dazu gegeben. Jetzt giebt man einen guten Finger
hoch Gelee in eine schlichte runde Form, läßt es kalt werden,
rangirt ungefähr den dritten Theil Aepfel darauf, dann wieder
Gelee und so wechselweise bis die Aepfel alle sind. Sollen diese
nachher gestürzt werden, so schlägt man einen in heißem Wasser
ausgerungenen Tuch um die Form, wovon die Aepfel sich lösen,
und stülpt sie auf eine Schüssel.
15. Gelee mit Erdbeeren.
Hierzu verfertigt man die halbe Quantität Gelee, welche Nr.
b beschrieben ist, trädt aber Sorge, daß der Stand von den
Kalbsfüßen recht steif und gut ist, wodurch denn auch das Gelee
so hart werden muß, daß man mit einem Messer Scheiben davon
schneiden kann, wogegen sonst die Erdbeeren dünnen Saft los
lassen. Nachdem in einer Form zwei Finger hoch Gelee kalt ge—
worden ist, rangirt man eine Schicht recht schön aus, nimmt aus—
erlesene Erdbeeren darauf, giebt behutsam das kalt gewordene
Gelee, das eben noch flüssig ist, darüber, läßt es ganz kalt
werden und fährt so wechselweise fort, bis das Gelee all ist, und
stürzt auch dieses, wie bereits angeführt ist.