Full text: Praktisches Haushaltungs- und Kochbuch oder die wohlerfahrene Lehrerinn im Haushalten und in der Küche

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Leinwand, legt dieses in 124 Ort Milch, läßt die Milch hiermit 
etwas kochen, giebt ein Stückchen Zucker hinein, rührt zwei kleine 
Stückchen Stärke klein mit dem Gelben von vier Eiern und so 
allmählich zu der Milch, damit diese unter immerwährendem 
Rühren bis vor das Kochen kommt. Diese Sauce wird kalt 
über den Flamri gegeben. 
4. Flamri von Reismehl. 
Dieses wird gerade so gemacht, wie bei Nr. 1, nur wird 
anstatt Wein Milch genommen und eine kalte Sauce von Obst⸗ 
saft dabei gegeben; auch steckt man zur Veränderung, wenn der 
Flamri angerichtet ist, wechselweise Rosinen und Mandeln oben 
herum. 
5. Flamri von feiner Buchweizengrütze. 
Man wäscht ein halbes Pfund Buchweizengrütze einige mal 
in kaltem Wasser, kocht sie in einem Quartier Milch recht weich, 
nebst einem Stückchen Kaneel, vier Loth Zucker und Zitronen- 
schale und verfährt auch hierbei ganz nach Nr. 1. Man macht 
esne Sauce von Rothwein dabei, welche man mit einem Stück 
Zucker, Kaneel und Zitronenschale zu Feuer setzt, und wenn sie 
bor das Kochen kommt, giebt man ein paar Stückchen klein ge— 
rührte Stärke hinein, zieht die Sauce durch, läßt sie kalt wer⸗ 
den und giebt sie bei dem Flamri. 
8. Gelee von Franz- oder Rheinwein. 
Zu einer jeden Art von diesem süßen Gelee ist ein guter 
Stand zuvor erforderlich, welcher von Kalbsfüßen, Hirschhorn 
oder Hausenblase bereitet wird; von diesen benannten drei Thei⸗— 
len kann ich nicht einen dem andern ganz besonders vorziehen. 
Der Siand von Kalbsfüßen gefällt mir in mancher Hinsicht ganz 
gut, es ist der wohlfeilste, und das davon bereitete Wein-Gelee 
pflegt hiervon immer am besten zu schmecken; wenn das geraspelte 
Hirschhorn nicht verfälscht ist und nicht mulstrig schmeckt, ist auch 
dieser Stand recht gut. Da, wo man das Gelee mehr für die 
Zunge und für das Auge bereitet, und dieses, anstatt aus For⸗ 
men zu stülpen, in Gläser giebt, ist allerdings Hausenblasen, 
ihrer Weiße und Kläre wegen, den beiden erstern vorzuziehen; 
ein der Stand von Hausenblasen ist auch immer der theuerste. 
Man nimmt zu zwei Quartier klarem Wein-Gelee im Sommer
	        
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