Full text: Praktisches Haushaltungs- und Kochbuch oder die wohlerfahrene Lehrerinn im Haushalten und in der Küche

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der Flamri kalt geworden (doch muß diese zuvor erst wieder rein 
ausgespült werden), in dieses Gelee legt man den Flamri, giebt 
das übrige Gelee darüber und läßt es eine Nacht im Keller 
stehen; soll er angerichtet werden, so taucht man vorsichtig die 
Saͤlatiere in heißes Wasser und stülpt den Flamri auf die 
Schüssel. Es versteht sich, daß auf diese Art keine Sauce dabei 
kommt. 
2. Flamri von Hafergrütze. 
Ein Pfund Hafergrütze wird in Milch eine Stunde recht 
steif gekocht, jedoch auf langsamem Feuer und dann mit Kraft 
durch ein Haarsieb gestrichen. Nun setzt man die durchgestrichene 
Hafergrütze wieder auf gelindes Feuer mit einem Stück Zucker, 
qnem Stuck Kaneel und der dünnen Schale von einer halben 
Zitrone. Man muß nun den Flamri so lange behutsam rühren, 
bis er steif genug ist, weil er leicht anbrenntz man nimmt die 
Zitronenschale und den Kaneel heraus und schüttet den Flamri 
in eine init Milch naß gemachte Salatiere. Man macht folgende 
Saute dabei: Ein Ort recht guter süßer Flott, so dick wie man 
ihn nur abschöpfen kann, wird aufgekocht und hingestellt, daß 
er ganz kalti wird; kurz vor dem Anrichten schlägt man mit 
einer Ruthe diesen Flott zu Schaum und giebt einige Löffel 
voll Johannisbeer-Gelee dazu, welches vorsichtig so warm gesetzt 
wird, daß es sich mit dem Schlagen von dem Gallert zertheilen 
kann; doch darf es ja nicht zu warm sein, sonst bekommt man 
von dem Flott keinen Schaum; ein wenig feiner Zucker wird 
bor dem Schlagen auch dazu gegeben. Man kann das Gelee 
auch weglassen; doch giebt es der Sauce einen äußerst ange— 
nehmen Geschmack. Der Flamri wird nun auf die Schüssel ge— 
kippt, die Sauce darüber geschüttet und gleich zu Tisch getragen. 
3. Flamri à la Plato. 
Man schneidet ein Hölzchen, wie eine Federspule dick, von 
Aepfel oder Virnbaumholzz dieses kocht man in Kirschsaft so 
lange, bis es ganz roth ist. Nun wird der Flamri wie der 
vorhergehende von Hafergrütze gemacht, und wenn er in eine 
Zalatiere geschöpft ist, so geht man mit dem rothgekochten Hölz— 
chen darin hin und her; so erhält der Flamri ein marmorirtes 
AÄnsehen. Nun macht man folgende Sauce dabei: Ein Stückchen 
Vanille schabt man fein, bindet sie in ein klein Stückchen feine
	        
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