Full text: Praktisches Haushaltungs- und Kochbuch oder die wohlerfahrene Lehrerinn im Haushalten und in der Küche

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geschlagen, unter die Masse gezogen und über die Aepfel geschüt⸗ 
tet und dieses in einem nicht zu heißen Ofen in einer Stunde 
gebacken. 
Vierzehntes Capitel. 
Von Flamri, Gelee und Créeme. 
Flamri à l'orange. 
Da nicht in allen Städten das Reismehl, welches zu diesem 
Flamri erfordert wird, zu haben ist, so wili ich hier eine kleine 
Anweisung geben, auf welche Art man sich dieses selber verferti— 
gen kann: Man nimmt von dem langen besten Reis, wäscht die— 
sen mit kaltem Wasser erst einige mal ab, giebt dann kochendes 
Wasser darauf und reibt mit einem Löffel den Reis gut durch, 
giebt das Wasser ab und wiederholt dies drei bis vier mal; nach⸗ 
her läßt man den Reis in einem Durchschlage rein ablaufen, legt 
ihn auf ein Blech dünn auseinander und schiebt ihn in einen 
verschlagenen Ofen, kehrt den Reis um, daß er gut abtrocknet, 
merkt aber ja auf, daß die Wärme im Ofen nicht zu groß ist, 
damit der Reis nicht braun wird; ist er trocken, so mahlt man 
ihn auf einer großen Kaffeemühle; dieses ist alsdann das Reis⸗ 
mehl, wovon man ein halbes Pfund in drei Ort heißen Franz⸗ 
wein trocken allmählich hineinstreutz in den Wein hat man vorher 
ein Stück Kaneel gegeben, nebst einer dünn abgeschälten Zitronen— 
schale und zwölf bis achtzehn Loth Zucker. Man läßt dieses zu 
inem steifen Brei kochen (das Reismehl muß wenigstens funfzehn 
Minuten kochen); sollte der Brei zu steif werden, so wird noch 
ein wenig Wein nachgeschüttet. Man macht nun eine Salatiere, 
die rund ist und wovon man glaubt, daß der Flamri, wenn er 
kalt ist, gut heraus geschüttet werden kann, mit Wein naß, schöpft 
den Flamri hinein und läßt ihn kalt werden; nachher wird er 
auf eine Schüssel gekippt; man giebt ihn mit einer kalten Sauce 
von Himbeeren- oder Johannisbeerensaft. Noch angenehmer kann 
man diese Schüssel machen, wenn man ein Wein-Gelee mit 
Johannisbeeren macht, wie Nr. 8 beschrieben. Nachdem das 
Belee durchgelaufen ist, giebt man etwas in die Salatiere, worin 
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