Full text: Praktisches Haushaltungs- und Kochbuch oder die wohlerfahrene Lehrerinn im Haushalten und in der Küche

402 
Drei recht mürbe Aepfel werden geschält, in so dünne Scheiben 
als möglich geschnitten und ungefähr drei Loth Butter in die 
Pfanne gethan, und wenn diese heiß ist, werden die Aepfel hinein— 
geschüttet und auf langsamem Feuer beinahe gar geschwitzt; dann 
giebt man die eingerührte Masse darüber, sticht mit dem Messer 
einige Male hinein und läßt von der Masse immer unterlaufen; 
läßt sich der Eierkuchen in der Pfanne herumschütten und ist un— 
ten hübsch hellbraun, so wird er umgewandt und auf der andern 
Seite langsam hellbraun gebacken; fehlt noch etwas Butter, so 
wird diese darunter gegeben und dann auf eine Schüssel angerich— 
tet und mit etwas Zucker bestreut. 
15. Aepfel-Schnee. 
Dieses ist eine Speise, die man machen muß, wenn gerade viel 
Fiweiß vorräthig ist, das aber nicht älter, als höchstens 3 Tage 
sein darf. Man macht hierzu auf folgende Art eine Aepfel-Mar— 
melade (diese schmeckt hierzu am angenehmsten, wenn die Aepfel 
mit Wein gekocht sind). Wenn die Aepfel gar gekocht sind, so 
giebt man auf Zucker abgeriebene Zitronenschale und gestoßenen 
Kancel dazu, reibt sie dann durch einen Durchschlag und stellt 
sie zum Abkühlen hin. Das Eiweiß wird zu einem recht steifen 
Schnee geschlagen, mit der Marmelade vermengt, und dies dann 
auf eine Schüssel, wie ein Berg rangirt, man macht darein 
einen Kreuzschnitt und backt es in einem verschlagenen Ofen 15 
Minuten. Das Backen ist bei allen diesen Schnees eine Haupt— 
sache; eine zu große Hitze kann sie ganz ungenießbar machen. 
16. Kirsch-Marmeladen-Schnce. 
Hiermit wird ganz so verfahren, wie mit dem Vorhergehen— 
den; nur wird die Kirsch-Marmelade, wenn sie steif gekocht sein 
sollte, mit etwas Wein und Zucker dünn gerührt, damit sie sich 
mit dem Schnee gehörig vermischen kaunn. 
17. Omelette soufflee. 
Dieses ist eine schöne Speise, um sich in der Geschwindigkeit 
bei unerwartetem Besuche zu helfen. Von 6 Eiern schlägt man 
das Weiße zu einem recht steifen Schnee, nimmt etwas feinen 
Zucker, Zitronenschale und einige Körner Salz, und mengt dieses 
in der Geschwindigkeit nebst dem Gelben von den Eiern unter 
den Schnee. Nun hat man schon eine Pfanne auf Kohlen agesetzt,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.