Full text: Praktisches Haushaltungs- und Kochbuch oder die wohlerfahrene Lehrerinn im Haushalten und in der Küche

394 
rührt, die gestoßenen Mandeln nebst der Pommeranze damit ver— 
mischt und mit der abgeriebenen Schale von einer Zitrone, zwölf 
Loth gestoßenen Zucker und dem Gelben von acht Eiern wird nun 
die in Milch geweichte Semmel nebst einem Löffel voll geriebenes 
Weißbrod und ein paar Körnern Salz vermischt; zuletzt schlägt 
man das Weiße von den Eiern zu einem recht steifen Schnee 
und zieht solchen durch die Masse, giebt sie in eine mit Butter 
ausgestrichene und mit Semmelkrumen bestreute Puddingsform und 
kocht den Pudding in ein und einer halben Stunde gar. Die 
Sauce hierzu ist von Rothwein recht passend. Wenn diese fertig 
ist, so wird der Saft von einer Apfelsine hinein gedrückt, auch 
werden nach Gefallen Scheibchen von Apfelsinen in die Sauce 
geschnitten. 
41. Krebs-Pudding mit Flott-Sauce. 
Ungefähr 15 Loth Weißbrod, wovon die Rinde geschält ist, 
wird in Scheiben geschnitten, kochende Milch darauf geschüttet, 
ein Weilchen stehen gelassen und dann die Milch, welche nicht 
eingezogen ist, mit einem Löffel aus der Semmel gedrückt. Von 
ungefähr 50 Stück Krebsen macht man Krebsbutter, rührt hier— 
von Pfund zu Schaum, hackt die ausgebrochenen Scheeren 
und Krebsschwänze fein und giebt sie zu der Butter mit etwas 
Muscatenblüthe, 6 Loth gestoßenem Zucker, der in Milch geweich— 
den Semmel, einem Löffel voll geriebenen Semmelkrumen, dem 
Belben von 8 Eiern und ein klein wenig Salz. Dies rührt 
man alles gut durch, schlägt das Weiße von den Eiern zu einem 
steifen Schnee, vermengt diesen mit der Masse und kocht den Pud— 
ding in einer ausgestrichenen Form in einer guten Stunde gar. 
Hierbei giebt man eine Flott-Sauce, wie solche schon angeführt ist. 
42. Pudding von Mohn. 
Dies ist zwar eine weichliche Speise, aber doch noch immer 
bei verschiedenen alten Leuten beliebt. Will man nur einen klei— 
nen Pudding machen, so wird ein Viertel Mohnsamen acht bis 
zehn Stunden in kaltem Wasser geweicht, danach gut abgewaschen 
und in einer Reibesette ganz fein gerieben, wie auch 4 Loth 
hittere Mandeln gestoßen. Der Moͤhn muß anfänglich so viel 
wie möglich trocken gerieben werden, da sich auf diese Art die 
Körnchen weit besser zertheilen, doch nachher wird immer etwas 
Rosenwasser zugegossen; dann rührt man 6 Loth Butter zu 
Schaum, giebt hierzu 4 Loth gestoßenen Zucker und wechselt mit
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.