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26. Eine schmackhafte Pastete à l'anglaise, alten
Personen zu empfehlen.
Nachdem die Pastete groß oder klein sein soll, nimmt man
ein Filet aus einer altgeschlachteten Kalbskeule von 2, 3 bis 4
pfund, klopft solche mit einem hölzernen Kloöpfer von beiden
Seiten, giebt ein paar Scheiben Speck, ein paar Scheiben rohen
Schinken und etwas Butter in eine Easserolle oder einen Topf,
läßt hierin das Kalbfleisch auf beiden Seiten langsam braun
werden, thut eine Zwiebel und ein wenig Salz dabei, streut
einen halben Löffel voll Weizenmehl über das Fleisch, läßt es
langsam auf beiden Seiten damit anziehen, rührt das Fleisch oft
los, daß es nicht anbrennt, giebt allmählich ein klein wenig
Wasser oder Bouillon darunter, daß es eben gar wird, doch
nicht zum Zerfallen, hebt es zum Kaltwerden auf eine Schüssel,
rührt die Sauce in der Casserolle los, giebt noch etwas Bouillon
dazu, hebt die Speckscheiben und den Schinken aus der Sauce,
füllt auch etwas Fett davon und giebt alsdann in die Sauce
ausgekernte Rosinen, eben so viel blanchirte Korinthen, etwas
Zitroͤnenschale, 2 bis 3 Gewürznelken, läßt dieses langsam eine
Viertelstunde kochen, schneidet dann das Kalbfleisch in kleine
Filets, schwenkt solches in der Sauce mit einem Löffel voll Kap⸗—
pern, einem kleinen Stück Zucker und ZSitronensaft durch, läßt
es bis an das Kochen kommen und dann abkühlen. Nun hat
nan einen guten Blätterteig gemacht, wie —IXVV
bitel Nr. 1 beschrieben, hiervon legt man einen, einen Messer—
rücken dick ausgerollten Boden auf eine blecherne oder kupferne,
inwendig verzinnte Schüssel, bestreicht so weit der Rand der
Schüssel reicht denselben mit geklopftem Ei, doch behutsam, daß
nichts am Rande abläuft, und legt darüber noch einen Rand
von Blätterteig. Dann legt man ganz dünne Scheiben Weiß—
brod auf den Teig, füllt darüber ein wenig Ragout mit ein
wenig Sauce und läßt die meiste zurück; dann wird über das
Ragout ungefähr ein guter halber Tassenkopf voll Rum ge⸗—
fprengt und so mit einem Deckel von Blätterteig, nachdem der
Rand wieder zuvor mit Ei bestrichen wurde, belegt. Man ver—
ziert nun noch den Rand und überhaupt die Pastete nach Ge—
en Man muß immer beobachten, wo Teig aufgelegt wird,
daß die Stelle mit Ei bestrichen wurde, wie solches auch zuletzt
ganz überher geschieht. Die Pastete wird nun in einem ziemlich
geheizten Ofen in einer guten halben Stunde gar gebacken.