Full text: Praktisches Haushaltungs- und Kochbuch oder die wohlerfahrene Lehrerinn im Haushalten und in der Küche

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nahe eine Stunde mit Butter begossen, womit sie erst eine braune 
Couleur erhältz man giebt eine Hachee-Sauce dabei. 
33. Kalbskeule à la glace. 
Eine altgeschlachtete Kalbskeule wird geklopft und gespickt, 
dann in einer Eassecolle oder einem Topfe Butter braun gemacht, 
die Keule hineingelegt, unten und oben Feuer gegeben, und all⸗ 
mählich etwas Bouillon nachgeschüttet, nicht auf einmal zu viel, 
sonst erhält sie kein schönes Ansehen. Zuletzt giebt man ein Stück⸗ 
chen Bouillonkuchen daran, bevor das Fett beinahe abgekocht ist/ 
ruͤhrt die Sauce los, glacirt die Keule damit und giebt eine 
Drangen⸗-Sauce dabei. 
34. Kalbskeule, gefüllt. 
Hierzu braucht man eine Keule, welche angeschnitten vom 
Tische kommt, jedoch muß das Fleisch mehr von oben als von 
der Seite weggeschnitten sein. Es wird nun eine gute Fleisch 
farce gemacht, die Keule noch etwas egal ausgehöhlt und mit der 
Farce gefüllt, in der Form einer ganzen Keule aber recht schlicht 
gemacht, mit geschmolzener Butter bestrichen und mit Semmel⸗ 
uümen bestreue Liuf eine Schüssel wird etwas Bouillon und 
Jüs gegeben, darauf die Keule gelegt und in den heißen Ofen 
—X ein 
schönes braunes Ansehen haben. Man giebt eine Jüs-Sauce dabei. 
35. Farcirte Kalbsbrust am Spieß. 
Eine gute Kalbsbrust hackt man etwas lang ab, sticht ganz 
behutsam mit einem Messer zwischen die Haut und die Rippen—, 
und lösst eine ziemliche Oeffnung hinein, aber ja nicht an den 
Seiten mit dem Messer durchstochen. Nun macht man eine gute 
Kalbfleischfarce, worunter etwas mehr Semmel, als gewöhnlich, 
genommen wird, füllt diese nun in die Brust, näht sie zu und 
befestigt sie behutsam mit Bindfaden und Spielen an den Braten⸗ 
spieß. Sie ist nicht leicht zu befestigen, deßwegen macht man sit 
auch recht schön im Topfe, giebt so etwas Butter und einigt 
Scheiben Speck hinein, und wenn dies braun ist, wird die Brus 
darauf gelegt und auf beiden Seiten allmählich braun gemacht 
und noch etwas Bouillon immer nachgeschüttet; sehr gut ist eb⸗ 
wenn auch oben Feuer gegeben wird. Eine solche Brust muß
	        
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