269
doch schmackhaft bleiben, so wird er Abends vor dem Kochen in
Wasser gelegt und am Morgen in einem zugedeckten Kessel oder
Topf ganz voll Wasser zu Feuer gesetzt und langsam, aber immer—
während, gekocht. Ein Schinken von einem alten Schweine muß,
um gehörig gar zu sein, 4 bis 5 Stunden kochen; ist die Brühe
abgekocht, so muß wieder kochendes Wasser nachgeschüttet werden.
Ob der Schinken weich genug ist, kann man mit einer Fleisch—
gabel probiren. Dann laͤßt man ihn, da er gewöhnlich kalt ge—
gessen wird, in seiner Bruͤhe kalt werden, zieht dann die Schwarte
davon, putzt ihn umher gut ab und giebt eine Sauce Remoulade
dabei, oder in Scheibchen geschnitten beim Gemüse; auch kann
nan ihn mit saurem Gelee oder Senf geben.
20. Eine junge Gans à la braisé.
Hierzu sind die Gänse im Monate September am besten.
Nachdem die Gans sauber gepflückt und ausgenommen ist, werden
die Knochen ausgelösst, wie schon früher beschrieben, und mit einer
zuten Kalbfleisch-Farce gefüllt, wieder zugenähet und in einer
Braise gar gemacht. Dann nimmt man die Gans heraus, legt
iie in eine andere Casserolle, schöpft das Fett von der Braise über
die Gans, setzt sie so, daß sie heiß bleibt, giebt den Braisensatz
durch ein Sieb, läßt ihn einkochen und wenn die Gans aus dem
Fette auf eine Schüssel angerichtet ist, wird der Braisensatz dar—
iber gegeben und eine Sauce von kleinen Zwiebeln in einer Sau—
tiere dabei angerichtet.
21. Gebratene Gans à la tourtière.
.Wenn eine junge fette Gans sauber rein gemacht ist, wird
ie in anderthalb Stunden am Spieße beinahe gar gebraten, doch
nicht zu braun, und damit sie recht sastig bleibt, recht fleißig be—
gossen. Dann wird ein Stückchen Schwarzbrod gerieben, darauf
was Wasser, ein klein wenig Butter und ein Weinglas voll
Weißwein gegeben und dies eingekocht, daß es zwei Anrichtelöffel
voll bleiben, und kräftig durch ein Sieb gestrichen. Nun wird
s mit A Pfund gestoßenem Zucker und etwas Kaneel vermengt
und muß so dick sein, daß man es wie einen halben Finger dick
iber die Gans streichen kann; man setzt dieses in den Backofen, daß
s Couleur erhält. Jetzt werden 18 bis 20 Borstorfer Aepfel ge—
* und in der Mitte durchgeschnitten, das Kernhaus ausge—
tochen und oben oberflächlich eingekerbt, auf eine Schüssel neben
linander gelegt, mit Zucker, ein wenig Wein und Zitronensaft