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Stückchen Bouillonkuchen; läßt die Kartoffeln zugedeckt gar wer—
den, nimmt dann den größten Theil des Fettes davon, richtet
das Fleisch mit den darum gelegten Kartoffeln an, schärft die
Sauce mit etwas Zitronensaft, ruͤhrt sie in der Casserolle los,
giebt sie durch einen feinen Durchschlag, etwas davon über das
Fleisch und das Uebrige wird dabei gegeben.
3. Rindfleisch à la russe.
Das Fleisch hierzu muß schon über drei bis vier Tage ge⸗—
schlachtet sin. Man nimmt eine fette Nachbrust, klopft sie von
beiden Seiten und legt sie in eine Casserolle, von der der Deckel
gut schließt und in welche die Brust paßt. Dann gießt man unter
das Fleisch eine halbe Flasche Rheinwein, vier Anurichtelöffel voll
kräftige Bouillon, anderthalb Quartier sauren Flott, auch einige
Schalotten, schwarze Pfefferkörner und etwas Salz, bedeckt dann
das Fleisch mit einigen Scheibchen Schinken, legt einen Bogen
Papier darüber, klebt nun den passenden Deckel mit steifem Pa—
pier, welches mit Mehl und Wasser bestrichen ist, dicht zu und
läßt es antrocknen. Dann bringt man das Fleisch auf dem Feuer
ins Kochen, setzt es darauf in einen heißen Ofen, worin es sechs
bis sieben Stunden steht. Kurz vor dem Anrichten hebt man
das Fleisch heraus, nimmt alles Fett von der Brühe, giebt einen
Anrichtelöffel voll Coulis, oder in dessen Ermangelung, einen Löffel
voll braungeschwitztes Mehl daran, läßt die Sauce durchkochen,
giebt einige Löffel voll über das Fleisch und das Uebrige dabei.
4. Ballon von Rindfleisch.
Hierzu lös't man von einer Rippe das Fleisch dicht vor den
Knochen ab, ungefähr eine gute halbe Elle lang und eine viertel
breit; von innen wird dann dieses Fleisch mit etwas gehackten
Schalotten, Dragon, Pfeffer und Salz bestreut, und darüber einen
Finger dick gute Kalbfleisch-Farce gestrichen, darüber werden zet—
theilte Sardellen, woraus die Gräten gemacht sind, zehn bis zwölf
in Streifen gelegt, dann wieder Farce wie zuvor, das Fleisch
übergeklappt und mit einer Packnadel zugenäht, in Form eines
Ballons, und wird dann in einer Braise gar gemacht. Kann
man frische Champignons haben, so werden diese geputzt, mit etwas
Butter langsam gar gekocht, der Ballon losgelöf't, das Fett von
dem Braisensatze genommen, der Satz mit den Champignons,
nebst Zitronensaft vermischt und zuletzt darüber angerichtet.