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95. Schnepfen, gebraten.
Die Schnepfen werden rein gepflückt und ausgenommen: der
Magen, worin alles Unreine sitzt, wird weggeworfen und das
übrige Eingeweide wird entzwei gehackt und mit etwas fein ge—
schabtem Speck, ein wenig schwarzem Pfeffer, etwas Semmelkru—⸗
men und einigen Körnern Salz vermengt; dann auf Scheibchen
Semmel gestrichen; der Kopf bleibt an den Schnepfen, und der
Schnabel wird statt Spiele durch die Keulen gesteckt, die Brust
der Schnepfe wird mit einigen Scheiben Speck belegt und mit
einem Faden umwunden, und am Spieß gar gebraten. Auch
können sie in einer Casserolle gebraten werden, wo denn auch die
Brust mit Speck belegt wird und auch auf dem Deckel der Casse—
rolle müssen Kohlen sein. Die Schnepfenbrödchen werden in einer
Tortenpfanne oder Backofen gebacken, und wenn die Schnepfen
angerichtet sind, mit den Semmel-Scheiben garnirt.
96. Schnepfen mit Rothwein.
Es wird mit der Zubereitung der Schnepfen im Anfange
eben so verfahren, wie zuvor; aber anstatt sie zu braten, legt
man sie ohne Speck in eine Casserolle und schwitzt sie hierin mit
etwas Butter durch; doch dürfen sie nicht braun werden. Nun
wird eine halbe Flasche Rothwein und etwas Jüs nebst einigen
Zwiebeln, einigen gelben und Petersilien-Wurzeln und 3 bis
ganzen Nelken daran gegeben, die Schnepsen einige mal umge⸗
wandt und auch mitunter begossen. Zu dem Satze, wenn die
Schnepfen gar sind, wird noch ein wenig Coulis mit etwas Zitre⸗
nensaft gegeben, und die Sauce kommt bei die Schnepfen; auch
werden sie, wie vorhin, mit den Schnepfenbrödchen garnirt.
97. Salmi von Schnepfen.
Von übrig gebliebenen Schnepfen, welche vielleicht zerschnitten
vom Tische kommen, schneidet man alles Genießbare in gute
Stücke und rangirt es in einer Casserollez die Knochen stößt
man in einem Mörser recht fein, schwitzt etwas in Würfel ge⸗
schnittenen Schinken und gehackte Schalotten in Butter nebst ein
wenig Mehl, giebt auch das Gestoßene dazu und vorzüglich gute
Jüs oder Bouillonkuchen mit etwas Bouillon versetzt, läßt diesc
Salmi durchkochen, streicht sie durch ein feines Haarsieb auf die
Schnepfen, drückt etwas Zitronensaft dabei, läßt alles mit einan—
der kochend heiß werden, versucht wegen Salz und richtet es R