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schneidet die Wurzeln einen halben Finger lang, und kocht sie
eine Viertelstunde in kräftiger Bouillon weich, schwitzt etwas But—
ter daran und sehr wenig Mehl weiß. Bei diesen Wurzeln schmeckt
ein junges Hühnchen, in einer Braise gemacht, sehr gut; man legt
solches auf die Schüssel und richtet die Wurzeln darüber an.
75. Zucker-Kohl.
Dieses ist ein vortreffliches Gewächs, sowohl des Geschmacks
halber, als auch, weil sich dieser Kohl den ganzen Winter im
Garten conservirt, ohne zu erfrieren. Die Blätter von diesem
Kohle werden kurz vor der Hand fein geschnitten, ein mal mit ko—
chendem Wasser übergewellt, dann abgeschüttet und in Rindfleisch
Bouillon, worauf etwas Fett, völlig weich und kurz eingekocht;
zuletzt wird ein wenig Butter und Mehl daran geschwitzt.
75. Weißer Kohl mit Milch.
Der weiße Kohl wird von dem Strunk befreit, auch von den
gröbsten Adern in den Blättern, dann mit einem Hackemesser so
fsein wie Gräupchen gehackt, in Wasser und Salz weich gekocht,
auf einen Durchschlag geschüttet, und das Wasser recht rein aus—
gedrückt; dann giebt man ein Stückchen frische Butter in eine
Casserolle, schwitzt hierin einen guten Löffel voll Mehl, rührt dies
mit Milch klar und läßt die Sauce unter beständigem Rühren an—
kochen; giebt einige Köner Salz dabei und läßt den Kohl eben
bis vor's Kochen kommen. Nach Gefallen streut man ein wenig
gestoßenen Pfeffer darüber.
77. Grüne Viets-Bohnen mit Milch.
Die Bohnen werden geschnitzelt, in Wasser und Salz recht
weich gekochtz dies befördert man, wenn in das volle kochende
Wasser ein Händchen voll nach dem andern gegeben wird, und
zwischen jedem Einschütten die Bohnen immer erst voll wieder
überkochen; sie werden dann auf einen Durchschlag geschüttet, und
ferner hiermit eben so verfahren, wie so eben bei Nr. 76 beschrie⸗
ben. Noch bemerke ich, daß das Wasser ganz rein aus den Boh⸗
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Zauce ganz wässerig.
78. Gestovte Brunnenkresse.
Es wird die Brunnenkresse von den harten Stielen gepflückt