Full text: Praktisches Haushaltungs- und Kochbuch oder die wohlerfahrene Lehrerinn im Haushalten und in der Küche

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oder etwas Butter, ohne viel Salz zu Feuer gesetzt, und unter 
mehrmaligem Umschwenken weich gekocht. Fehlt Wasser, so wird 
ein wenig gekochtes nachgegossen. Nun werden einige saure Aepfel 
geschält, in kleine Spalten geschnitten, auf die Bohnen geschüttet, 
mit ein wenig Salz unter die Bohnen geschwenkt und gar gekocht. 
56. Trockne gelbe Erbsen. 
Die Erbsen werden mit kaltem Wasser zu Feuer gesett, 
wenn sie ein Weilchen gekocht haben, abgeschüttet, und wieder 
frisches kochendes Wasser darauf gegeben und mit ein wenig 
wohlschmeckendem Fett gekocht; zuletzt werden sie gesalzen, durch 
einen Durchschlag gerieben und auf dem Feuer wieder gelind! 
durchgekocht, denn sie brennen sehr leicht an. Nachdem sie auf 
der Schüssel angerichtet sind, giebt mau braune Butter darüber, 
und nach Belieben auch einige gebratene Zwiebeln. 
57. Linsen. 
Die Linsen werden grade so wie die trocknen Erbsen behan— 
deltz; da man sie aber als Gemüse nicht durchreibt, so nimm' 
man etwas Fett mehr daran; auch werden nach Belieben etwas 
gebratene Zwiebeln darüber oder daran gegeben. 
58. Gemüse pauvre homme. 
So arm diese Benennung des Gemüses auch klingt, so kräftig 
und schmackhaft ist es dennoch. Man pflückt im Frühjahr an den 
Hecken, wo die Sonne ihren erwärmenden Schein am meisten 
hinwirft, die jungen Geseln-Stengel so tief an der Erde ab, als 
moͤglich, pflückt die obern Blätter größtentheils ab, scherbt die 
jungen Stiele recht fein, kocht sie dann in vollem Wasser recht 
weich und schüttet sie auf einen Durchschlag. Jetzt hat man ein 
Stückchen recht gut geräucherten Schinken gekocht, in dessen 
Brühe läßt man die Geseln-Stengel noch ein Weilchen kochen, 
während der Zeit ist eine kleine Quantität weißer trockner Bohnen 
mit kaltem Wasser zu Feuer gesetzt, und da alles trockene Gemüse 
beim Weichkochen kein Salz dertragen kann, so schöpft man an 
die Bohnen von dem Schinken das bloße Fett und läßt sie hierin 
langsam, ohne darin zu rühren, weich kochen; dann schüttet man 
sie zwischen die Geseln-Stengel, schwenkt beides mit einander durch⸗ 
schmeckt nach dem Salze und richtet dieses Gemüse an.
	        
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