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87. Tauben-Suppe mit Champignons.
Die Tauben werden blanchirt; wenn sie nachher geschäumt
sind, putzt man einige Hände voll Champignons, welche noch nicht
aufgebrochen sind, ab, wäscht sie an die Tauben, schwitzt etwas
Butter und Mehl weiß daran und giebt ein klein wenig Mus—
catenblüthe, ein Stückchen Zitronenschale und ein klein wenig Saft
von der Zitrone dazuz zuletzt wird sie mit dem Gelben von einigen
Eiern legirt.
Da, wenn die Champignons—-Zeit ist, junge Tauben nicht viel
mehr da sind, so nimmt man in Ermangelung derselben auch
Kalbfleisch-Bouillon.
88. Fisch-Suppe.
Wenn man ihn haben kann, so nimmt man zu dieser Suppe
gern einen großen Fisch, es sei Hecht oder Karpfen, reinigt diesen,
schneidet die Haut dünn ab, lös't das Fleisch von den Gräten und
schneidet es in Würfeln; der Kopf wird mit dem Rückgrate und
der Haut in etwas Wasser und Salz gar gekocht, durchgegeben
und zurückgestellt; nun giebt man ein Stückchen Butter in eine
Casserolle, schwitzt darin das halbe Fischfleisch und einen Löffel
voll Mehl weiß, füllt solches mit Kalbfleisch-Bouillon und dem ab⸗
gekochten Fischwasser an, giebt Schalotten und eine Knolle Sellerie
daran und läßt es zusammen langsam kochen; dann hat man ein
paar Scheiben Semmel ohne Rinde mit süßer Milch aufgekocht;
dies rührt man mit dem Gelben von vier Eiern ab und treibt
es, nachdem von dem Fisch alles Fett abgefüllt ist, zusammen
durch ein feines Sieb. Das zurückgesetzte Fischfleisch wird nebsi
ein paar Schalotten und ein wenig Dragon in Butter geschwitzt;
ist der Fisch steif, so hackt man ihn fein, vermengt ihn mit zwei
Eiern und zwei Eigelben, ein paar Löffeln voll Semmelkrumen,
etwas süßem Flott, ganz wenig gestoßener Muscatenblüthe, auch
einigen Körnern Salz, formt hiervon kleine längliche Klößchen
und sticht diese in kochende Bouillon. Nachdem dann die durch—
gestrichene Suppe gehörig gesalzen und heiß ist, wird sie in der
Suppen-Terrine angerichtet und die Kloößchen aus der Bouillon
hineingelegt.
89. Kalbfleisch-Suppe mit Eiergräupchen.
Das Fleisch wird sauber geschäumt und langsam gekocht; dann
schüttet man ein paar Löffel voll feines Mehl auf din Backbretl—