Full text: Praktisches Haushaltungs- und Kochbuch oder die wohlerfahrene Lehrerinn im Haushalten und in der Küche

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Feuer, schäumt es rein ab, wirft dann eine gelbe Wurzel und eine 
Petersilienwurzel daran und läßt so zugedeckt die Bouillon langsam 
kochen, bis das Fleisch gar und jene zu einer halben Kanne einge— 
kocht ist. Dann wird die Bouillon durch ein feines Sieb gege— 
ben, ein kleiner Theelöffel voll Salep mit ein klein wenig kaltem 
Wasser klar gerührt und mit der Bouillon noch einmal uͤnter be— 
ständigem Rühren aufgekocht. Da dieses Saleppulver außerordent⸗ 
lich quillt, so darf ja nicht mehr, als gesagt ist, genommen wer⸗ 
den, damit es angenehm genossen werden kann, da es im Gegen⸗ 
theil leicht zu dick werden würde. 
80. Suppe von Salep mit Wasser und Wein. 
Man lös't einen kleinen Theelöffel voll pulverisirten Salep in 
ein klein wenig kaltem Wasser auf, schüttet solches unter bestän⸗ 
digem Rühren in einen Ort Wasser, welches auf dem Feuer, kocht, 
giebt etwas Zitronenschale und ein Stückchen Kaneel gleich in das 
Wasser, auch zuletzt ein halbes Weinglas voll Wein, ein Stück⸗ 
chen Zucker und nach Gefallen sehr wenig Zitronensaft dazu, läßt 
Alles unter beständigem Rühren mit einigen Körnern Salz eben 
aufkochen, so ist die Suppe fertig. Da der Salep erstaunend 
quillt und dabei sehr glatt und klar wird, so darf ja nicht mehr 
genommen werden, als zuvor gesagt ist. 
81. Suppe von Graupen-Seim. 
Geschälte Gerste oder Gerstengraupen setzt man mit kaltem 
Wasser und einem Stückchen frische Butter auf das Feuer, läßt 
sie langsam 2 Stunden kochen, giebt sie durch ein Haarsieb, läßt 
den Seim mit etwas gewaschenen Korinthen noch eine Viertel⸗ 
stunde mit ein paar Körnern Salz langsam kochen, ruͤhrt zuletzt 
das Gelbe von ein paar Eiern mit einigen Löffein voll dickem 
süßem Flott klar und legirt damit die Sußve. 
82. Krebs-Bouillon für Kranke. 
Für eine Person setzt man ein halbes oder auch nur den vier— 
ten Theil von einem sauber gereinigten Huhn mit einer Kanne 
Wasser und ein wenig Salz zu Feuerz wenn es gut geschäumt 
ist, thut man eine gelbe Wurzel und ein Bündchen Körbdel dabei, läßt 
sodann das Fleisch gar und die Brühe bis zu einer halben Kanne 
langsam einkochen. Von ungefähr 8 Stück gewaschenen lebenden 
Krebsen schneidet man die Nase weg, damit die Gaͤlle fortkommt,
	        
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