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rend der Zeit hackt man etwas mageres und zartes Rindfleisch,
wie auch etwas frisches Rindernierenfett, eine Zwiebel und ein
wenig Petersilie zusammen recht fein, laßt etwas Butter zergehen,
vermengt damit das gehackte Fleisch, 3 bis 4 Eier, eben so viel
Löffel voll geriebenes Weißbrod, etwas wenig gestoßenen Pfeffer,
Muscatenblüthe, ein paar Löffel voll süße Milch und etwas Salz;
hiervon wird eine Farce gerührt und davon Klößchen in die Suppe
gestochen. Wenn nach 5 Minuten solche in die Höhe kochen, so
sind sie gar und man richtet die Suppe an.
67. Suppe vom Huhn mit Perlgraupen.
Nachdem das Huhn ausgenommen und gereinigt worden,
setzt man es mit kaltem Wasser auf das Feuer und hat man ein
Bein vom Kalbsbraten, so nimmt man es mit dazu, giebt etwas
Salz daran und schäumt es vorsichtig ab. 24 Pfund Perlgrau—⸗
pen setzt man mit ein wenig Butter und kaltem Wasser in eine
kleine Casserolle auf langsames Feuer und läßt sie aus quellen ;
sobald sie dick werden, giebt man sie an das Huhn nebst etwas
feinen Sellerieblättern, auch ein paar Scheiben von dieser Staude
und ein wenig Blumenkohlz in Ermangelung der Suppenkräuter
etwas Muscatenblumen. Ist alles gar, so versucht man wegen
des Salzes und legt beim Anrichten das Huhn in die Suppe.
68. Suppe von Kalbfleisch-Bouillon mit Reis.
Wenn man es haben kann, so ist vom Vorderviertel, als der
Brust des Kalbes, das Beste zu Suppen. Es wird in Stücke
gehauen, gewaschen, mit kaltem Wasser und etwas Salz zu Feuer
gebracht, gut geschäumt, welches bei Kalbfleisch auch ganz vorzüg
lich erforderlich ist. Man quellet nach Verhältniß den Reis mit
etwas Butter, giebt ihn dann mit Suppenkräutern an das Fleisch
und läßt die Suppe, zugedeckt, sehr gelinde gar kochen. In der
Jahreszeit, wo die Gartengewächse ihre natürlichen schönen Säfte
noch haben, kann man solche Suppen mit etwas schwächerer
Bouillon schmackhaft machen. Man nimmt auch von diesen bür—
gerlichen Suppen das Fett nicht ab, weil es viele Menschen giebt—
welche einer fetten Suppe einen größern Werth beilegen, als einer
kräftigen, obgleich letztere der Gesfundheit gewiß zuträglicher ist.
69. Austern-Suppe.
Funfzig Austern werden vorsichtig geöffnet; man sammelt dat