Full text: Praktisches Haushaltungs- und Kochbuch oder die wohlerfahrene Lehrerinn im Haushalten und in der Küche

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kochen; bleiben sie nun beim Probiren gut, so werden sie einige 
Minuten vor dem Anrichten in die kochende Jüs gestochen, mit 
dem Schaumlöffel in die Terrine gelegt und durch ein Haarsieb 
die Suppe darüber gegossen. 
4. Soupeé claire mit Klößen. 
Man vimmt halb recht klare Bouillon und halb Jüs, kocht 
hierin einige kleine ganze Knollen Sellerie gar und macht einen 
echt schören Teig zu Kartoffel-Klößen auf folgende Art: 6 bis 
8 Kartofeln, welche Tags vorher abgekocht sind, werden auf dem 
Reibeisen gerieben, einige Loth frische Butter zu Schaum gerührt 
und dazi ein ganzes Ei und von zweien das Gelbe. Dies wird 
mit der geriebenen Kartoffeln, einem Löffel voll recht dicken süßen 
Flott ind ein paar Körnchen Salz gut durchgerührt z von dieser 
Masse sticht man mit einem spitzen Löffel kleine Klöße in die 
Supe; diese kochen nur einige Minuten und kommen, wenn sie 
gar sind, alle in die Höhe, wo sie alsdann in die Terrine gelegt 
Hepen und die Suppe durch ein Sieb darüber gegossen wird. 
5. Zerfahrene Suppe. 
Ein Händchen voll Sauerampfer wird länglich gescherbt, et— 
bas Korbel und Portulak gröblich gehackt, einige gelbe Wurzeln 
ind eine Sellerie-Staude in längliche Filets geschnitten, auch einige 
kleine Zwiebeln dazu. Das Wurzelwerk wird in weißer Bouillon 
weich gekocht; dann kommen die Kräuter dazu; nun schwitzt man 
einen halben Löffel voll Mehl und etwas Semmelkrumen in But— 
ter hell gelb, klopft drei Eier und von zweien das Gelbe dazu, 
zieht mit einem Schaumlöffel allmählich die Eier darunter, ver— 
setzt alles mit noch so viel Bouillon, als Suppe nöthig ist, und 
richtet dann die Suppe gleich an. 
6. Nudeln-Suppe. 
Ungefähr 54 Pfund Mehl schüttet man auf einen Backtisch, 
schlägt zwei Eier in die Mitte und macht einen recht festen Teig, 
arbeitet aber das Mehl allmählich hinein, damit der Teig recht 
glatt und hart wird; dann wird dieser Teig in drei Theile ge— 
schnitten und jeder Theil so dünn als möglich ausgerollt, damit 
der Teig vor dem Schneiden etwas austrocknet, dann streut man 
ganz duͤnnes Mehl darüber, schneidet jedes Stück noch zweimal 
durch, wickelt dieses auf und schneidet so fein als möglich mi⸗
	        
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