XIII
wir leben, lernen können, wenn wir ernstlich wollen; wir dür—
fen im Haushalte nur keine Sache von zu leichter Seite an—
sehen und müssen mit Vorsicht manches zu verbessern suchen.
Sollte eine Hausfrau oder Haushälterinn wohl nur eine
viertel Stunde in ihrem großen Geschäftskreise umhergehen
können, ohne nicht auf mehrere nutzbare Gegenstände zu sto—
zen, die nicht beachttt würden, wenn sie sich der Bequemlich—
keit hingäbe?
Schon früher konnte ich es nicht unterlassen zu erwähnen,
daß nur eine Hausfrau ihren Haushalt beglücken kann, die
ihre Vergnügungen in ihrem Wirkungskreise sucht.
Um nicht zu weitläufig mich auszusprechen, will ich mir
nur noch in der Kürze einigen guten Rath erlauben.
Eine Hausfrau oder Haushälterinn, welche mehrere noth—
wendige Geschäfte im Haushalte desselben Tages zu verrichten
hat, stelle nicht zu viel Menschen an eine Arbeit. Wenn sie
nicht selbst größtentheils zugegen sein kann, so vertheile sie
die Leute, denn wenn viele bei einander sind, so verkürzen
sie sich gar zu gern die edle Zeit mit Plaudern; wir können
uns ja jeden Tag und jede Stunde durch Erfahrung überzeu—
gen, daß unsere Arbeiter, nur wenige ausgenommen, keinen
solchen Trieb zur Beendigung unserer Geschäfte haben, wie
wir selbst; man stelle sie daher, wie gesagt, einzeln an, sehe
dann von einer Arbeit zur andern nach, helfe auch, wo man
kann, und zeige alle mit Güte und Ordnung zurecht. Auf
diesem Wege beenden wir vieles in einem Tage und gewinnen
Zwischenzeit, uns noch beizu mit andern Gegenständen zu be—
fassen. Nur dann, das räume ich ein, wenn große Wäschen
gehalten werden, bei Flachsreinmachen oder dergleichen, müssen
mehrere bei einander sein, und um in solchen Tagen ihren
Zweck nicht zu verfehlen, muß eine Hausfrau ihr Hauswesen
so viel wie möglich danach einrichten, daß sie selbst die Leute
braufsichtigen kann; besonders empfehle ich bei der Wäsche