Full text: Praktisches Haushaltungs- und Kochbuch oder die wohlerfahrene Lehrerinn im Haushalten und in der Küche

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einen Strunk neben einander, doch nicht auf einander; hierauf 
die Erde, daß der Kohl über einen Fuß aus der Erde steht. 
Dann wird wieder ein Fuß breit eine Reihe schräg eingelegt, und 
wie zuerst fortgefahren, bis der Kopf eingelegt ist. Den krausen, 
niedrigen Kohl kann man auf seinem Platze stehen lassen, denn 
wenn der Frost nicht gar zu scharf ist, erfriert dieser Kohl nicht 
leicht. Die langen Strunke des eingeschlagenen Kohls, nachdem 
man von diesem die Köpfe abgeschnitten hat, hebt man aus ihren 
Furchen etwas in die Höhe, damit sie Luft bekommen und ihre 
kleinen Sprößlinge, die herausschlagen, wachsen können. Diese 
Sprößlinge sind im Frühjahre herrlich zu Gemüse und Salat zu— 
zubereiten. Sind sie abgepflückt, so wird, so weit der Strunk 
weich ist, dieser entzwei gehackt und dem Rindviehe unter den 
Häcksel gemengt. 
Sellerie, Porro, auch Pastinaken können zum Theil bis zum 
Frühjahre im Garten stehen bleiben. Die Pastinaken sind, wenn 
die Fütterung für das Rindvieh in dem Keller rar wird, noch ein 
schönes Futter. 
Man kann auch noch einmal Rapunzel säen, doch muß man 
hierzu Land wählen, das nicht vor April bepflanzt werden soll. 
Monat Decrember. 
In diesem Monate kann man, wenn keine offene Witterung 
ist, im Garten nicht arbeiten. Sollte aber, was doch oft der Fall 
ist, Thauwetter eintreten, so bringt man zum Voraus aufs Früh— 
jahr folgende Sämereien in die Erde. Obschon diese erst in zwei 
bis drei Monaten Keime auswerfen, so ist doch ein großer Vor⸗ 
theil für sie, daß sie die Winterfeuchtigkeit genießen. 
Auch kann man folgende Sämereien bei offenem Wetter in 
die Erde bringen: gelbe Wurzeln, Carotten, Melde, Petersilie, 
Petersilienwurzeln, Salat und Spinat. 
Es ist sehr vortheilhaft, zu wissen, wie lange eine jede Art 
von Küchen-Sämereien brauchbar bleibt, damit man sich nicht 
mit zu altem Samen vergebliche Mühe macht, auch noch außerdem, 
wenn er nicht aufgeht, Schaden zuziehe. Ueber die Dauer der 
Brauchbarkeit dieser Sämereien folgt hier ein alphabetisches Ver— 
zeichniß. 
Aniessamen bleibt gut. 
Basilicumsamen bleibt gut 
Blumenkohlsamen bleibt gur 
Braunkohlsamen bleibt gut
	        
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