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Ich habe nun nicht nur die Zahl der Recepte und Haus—
haltungs-Vortheile vermehrt, sondern auch neuerdings berück—
sichtiget, daß in den Haushaltungen, wo Coulis, Jüs oder
Blanc fehlt, man sich ohne diese Substanzen auszuhelfen
wissen muß; demnächst habe ich viele Anweisungen von Fleisch—
speisen, Saucen u. s. w. für bürgerliche Tische gegeben,
so wie auch Kranken-Suppen und verschiedene Arten
Getränke zugesetzt. Die jetzigen neueren Gebräuche an herr—
schaftlichen Tafeln habe ich nicht unberücksichtigt gelassen, und
da man sich jetzt besonders bemüht, einen Tisch für Standes—
personen schön auszuputzen, um das Auge zu erfreuen, so
habe ich mit Fleiß die Zahl der kalten Schüsseln mit Gelees
vervollkommnet, auch eine Anordnung zum Thee und
Frühstück für Herrschaften angeführt, und mich überall so
verständlich wie nur möglich gemacht. Möchte doch meine
Arbeit recht vielen Nutzen schaffen!
Diejenigen, welche schon in ihren frühesten Jahren einen
ernstlichnn Anfang machten und mit wahrer Neigung sich
Fähigkeiten für den innern Haushalt zu erwerben suchten,
werden meine Sorgfalt anerkennen; doch nicht allein zu die—
sen, sondern zu allen, welche Gebrauch von meinen Anwei—
sungen machen wollen, spreche ich noch einige Worte aus
treumeinendem Herzen und mannigfaltigen Erfahrungen: daß
Arbeit, Hang zur Häuslichkeit und ein ernstliches Bestreben,
nützliche Kenntnisse zu erwerben, in vielfachen Verhältnissen
des menschlichen Lebens, ja selbst bei widrigen Fügungen des
Geschicks, aufrecht erhalten. — Aber wie Viele giebt es in
jetzigen Tagen, welche sich um diesen wichtigen Gegenstand
der Häuslichkeit wenig kümmern und fast ganz ihren ange—
wiesenen Wirkungskreis vergessen! — Anstatt, daß viele
Töchter nach ihrem Stande von der Mutter in einfachen
Kleidern an häusliche Arbeiten gewöhnt werden sollten, ver—
wöhnt man sie durch Lustbarkeiten und kleidet sie nach der
Mode; sie sollen gebildet werden, und werden im Gegentheil