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Der Sauerampfer muß nicht, man möchte denn etwas Samen
haben wollen, aufschießen. Kann er nicht in der Küche gebraucht
werden, so ist er sehr gesund für die Schweine. Das sgehörige
Abschneiden darf nicht versäumt werden.
Von der Behandlung der Sämereien.
Am Ende dieses Monats bringt man folgende Sämereien in
das freie Land: als Wurzeln, weißen Kohl, Wirsingkohl, Braun—
kohl, rothe Rüben, Runkelrüben, rothen Kohl, überhaupt alle Wur—
zeln, wovon man Samen zu haben wünscht, auch Sellerie, Porro
und Zwiebeln. Beim Ansetzen der Sämereien ist zu bemerken,
daß solche so viel wie möglich dahin kommen, wo sie etwas vor
dem Winde geschützt sind, doch aber Luft und Sonne genießen.
Auch thut man wohl, den Sämereien Stangen beizustellen und
dann den Samen fest anzubinden. Auch mache man das Land,
worein die Sämereien gepflanzt werden sollen, recht locker, halte
die Zwischenräume recht frei von Unkraut und setze die Stauden
ja nicht zu dicht, damit Luft und Sonne durchdringen können.
Zwiebeln, Sellerie, Porro und alles übrige Wurzelwerk setzt man
einige Fuß weit auseinander; Kohlarten, Kohlrabi und Steckrüben
zwei gute Fuß. Noch ist ganz vorzüglich darauf zu achten, daß
z. B. kein rother und weißer Kohl nebeneinander zu stehen komme;
eben so keine gelbe und Petersilienwurzeln; kurz gar keine Ge—
wächse, die sich ähnlich sind; ihr Blumenstaub bewirkt sonst un⸗
fehlbar, daß diese Gewächse ausarten und eine unangenehme Mi
schung geben. Wo möglich setze man jede Art auf ein besonderes
Feld. Bedeckt man Abends die Sämereien anfänglich mit langem
Mist und nachher mit Stroh, so lohnt es gewiß der Mühe, wenn
noch unverhofft des Nachts Frost eintritt, indem man fonst in
einer Nacht großen Schaden leiden kann.
Ueber das Versetzen verschiedener Gartenkräuter
Salbei, Pimpinelle, Melisse, Tripmadam, Schnittlauch, La—
vendel, Pfeffer- und Krausemünze — alle diese Gewürzpflanzen
kann man versetzen, die alten Büsche zertheilen, die Wurzeln et
was beschneiden und dann die kleinen Büsche ziemlich tief in die
Erde pflanzen.
Frühe Kartoffeln.
Diese werden auf gut bearbeitetes und reines Land bepflann
das nicht zu stark gedüngt ist. Man pflanze sie nicht zu dicht,