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die Frucht zu wenig an. Am zweckmäßigsten finde ich es, auf ein
Stück Land ganz dünne Wurzeln oder Pastinak-Samen auszustreuen,
worunter man in diesem Monate wieder einige Körner Melde
vermengen kann. Auf dieses dünn übersäete Feld legt man Boh—
nen reihenweise, 4 Fuß von einander; die Reihen müssen Elle
von einander entfernt sein. Geschieht die Pflanzung nicht auf diese
Art, und legt man die Bohnen allein auf ein Feld, ungefähr 154
Fuß breit auseinander: so muß man ja Sorge tragen, daß, sobald
die Bohnen vom Lande abgeerntet sind, das Land gleich wieder
gegraben, gedüngt, und mit Braunkohl bepflanzt werde. — Man
nimmt den Bohnen, wenn sie in vöͤllige Blüthe kommen, auch
wohl oben die Spitze ab, wodurch das Ansetzen des Ungeziefers
und das Gedeihen ersterer befördert wird. Man pflanzt die Boh—
nen nicht auf einmal, weil man sie sonst nicht lauge zart behält;
doch die, welche zum Samen benutzt werden sollen, muß man von
der frühesten Pflanzung stehen lassen.
Erbsen.
Diese müssen auch kein zu fettes, aber trockenes und reines
Land haben. Ich finde es am Besten, die Erbsen auf jedem
Felde nur mit 3 Reihen zu bepflanzen; auf den breiten Feldern
hängen die Ranken herum und es kann keine Luft noch Sonne
durch. Die Felder werden so abgetheilt, daß die darauf kommen—
den Reihen 33 Elle von einander entfernt sind, damit man sie
erst gut behacken und nachher behäufen kann. Fangen die Erb—
sen eben an, Ranken zu treiben, so darf das Bestecken mit Reisern
nicht versäumt werden. Auf die mittleren Reihen stecke man die
Reiser dichter; die beiden äußern bedürfen derselben wenigere und
werden etwas schräg nach der Mittelreihe hingebogen. Um die
Sperlinge zu verscheuchen, gebe man sich die Muͤhe und ziehe
Anfangs Bindfaden mit Federn über die Felder; diese Federn
kann man ja aufheben und mehrere Jahre gebrauchen. Auch
muß man von den erstgepflanzten Erbsen, grasgrünen Zuckererb⸗
sen oder einer spätern Sorte, von jeder derselben Felder zu den
Samenerbsen auszeichnen, denn die ersten Schoten sind die voll—⸗
kommensten.
Sommer-Endivien.
Dies ist ein Gartensalat, der eben so gesäet und dann ein—
gepflanzt werden muß, weil man nur die Stengel davon zum
frischen Verbrauch oder zum Einmachen benutzt, wie dies oben im
zwölften Capitel Nr. 15 angeführt ist.