Full text: Praktisches Haushaltungs- und Kochbuch oder die wohlerfahrene Lehrerinn im Haushalten und in der Küche

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große Noth ist verwerflich und zieht im Garten den größten Scha— 
den nach sich. 
Verschiedene Vorbereitungsgeschäfte für den 
Gemüsegarten im Monat Januar. 
In dem Gemüsegarten selbst läßt sich freilich in diesem Monate 
nicht viel vornehmen, doch kann man zu gelegener Zeit vorarbei— 
ten, z. B. Bohnen und Erbsen aus ihren Schalen machen, rei⸗ 
nigen und verlesen. Die besten Sorten werden zum Pflanzen in 
Säckchen aufgehoben und die andern zum Kochen verbraucht. Die 
Sämereien müssen alsdann sauber gereinigt, in Säckchen gethan 
und auf diese Zettelchen gebunden werden, worauf der Namen der 
Sorte und das Jahr bemerkt steht. 
Auch kann man Ende Januars gute Erde in Kästen füllen, 
auf diese der Reihe nach ausgeschlagene Eierschalen mit Erde setzen 
und hierein legt man Früh-Erbsen, Bohnen, Monatsradieschen⸗ 
Körner. Mau setze diese Kasten luftig — doch vor dem Froste 
gesichert — feuchte sie auch wohl behutsam mit verschlagenem 
Wasser an, und setze diese Pflanzen nachher, wenn man keinen 
Frost mehr fürchtet, in ein zur Herbstzeit gegrabenes Land, web— 
Hes jedoch zuvor aufgehackt werden muß z man nehme daum die 
Eierschalen sammt der Erde und den Pflanzen behutsam aus, da⸗ 
mit die Wurzel in ihrem Wachsthume nicht gestört werde, und 
drücke die Eierschalen durch. Kresse und Sala— zum Verpflanzen 
säet man auch in Kästen, so wie auch Schnittsalat, welcher dann 
srüh aus dem Kasten geschnitten werden kann. Doch da! wo ein 
Gärtner gehalten wird, der dergleichen auf Mistbeeten ziehen kann, 
ist dies nicht anwendbar. 
Ist in diesem Monate offene Witterung, so kann man auch— 
wenn noch Sellerie und Porro im Garten steht, diesen heraus⸗ 
nehmen und in den Keller pflanzen; auch Meerrettig macht man 
vorsichtshalber noch aus, schneidet die Krone von den Wurzeln, 
setzt sie wieder in die Erde und hebt die Wurzeln im Keller zum 
Gebrauche auf. Denn gewöhnlich tritt in dieser Jahrszeit eint 
Witterung ein, bei der man oft im Garten nicht diel bekommen 
kann, weshalb man sich daher bei offenem Wetter mit dergleichen 
versehen muß.
	        
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