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Besonders habe man ein scharfes Augenmerk darauf, daß
durchaus keine Queken untergegraben werden; es zieht meist dop—
pelten Schaden nach sich; denn bei dem Jäten werden diese nach—⸗
her bloß oben abgerissen, und die Wurzeln wuchern so immer
tiefer ein.
Wie oft ein Garten oder Stück Land gedüngt werden muß,
läßt sich nicht bestimmt angeben; es hängt dies von der Güte
des Vodens, des Düngers, auch von der Beschaffenheit der Ge—
wächse ab. Wird ein Stück Land recht gut gedüngt und wech—
selt man mit den Gewächsen aufmerksam ab, bringt auf diejenigen
Beete, wo Gewächse gestanden haben, die viele Nahrung bedurf—⸗
ten, solche, welche weniger verlangen, so ist das Düngen seltener
nöthig. Auch ist besondere Aufmerksamkeit auf diese Abwechselung
zu empfehlen, da manche Gewächse auf zu stark gedüngtem Boden
mehr in Laub und Blätter, als in Früchte treiben, und wieder
andere schnelle Treibung vom Dünger bedürfen. Hiervon werde
ich das Nähere nachher im Einzelnen anführen.
Auch muß Sorge getragen werden, daß der Dünger, wenn
er auf das Gartenland gebracht ist, nicht lange vor dem Eingra—
ben darauf liegen bleibe.
Mit Vorsicht achte man darauf, daß guter Samen gesäet
werde; hiermit kann man sich nicht besser sichern, als wenn man
Sorge trägt, den meisten Samen selbst zu ziehen; bringt man
indeß verderbenen Samen in die Erde, so hat man mehr als
doppelten Schaden; denn es geht nicht nur die Zuthat verloren,
sondern auch die Zeit, und wenn man zum zweiten Male säet,
kommen die Pflanzen zu spät. Auf das Ausstreuen und Eineruten
des Samens muß man sehr Acht haben; dies bringt einen schö—
nen Vortheil. Die besten und größten Gewächse, z. B. die groͤß⸗
ten und dichtesten Kohlköpfe, recht glatte Wurzeln u. s. w. muß
man zum Samen aufbewahren. Auch darf man ja den Samen
nicht eher abschneiden, bis er zu seiner völligen Reife gelangt ist,
und Sorge tragen, daß er nicht ausfällt.
Hat man sich nun mit gutem Samen versehen, so ist noch
eine Vorsicht anzurathen: den Samen nicht zu dick auszustreuen,
weil dies, von welcher Gattung Pflanzen es auch sein mag, nur
spitze, verkrüppelte Gewächse giebt, und wenn man auch die Pflan—
zen verdünnen wollte, so läßt sich dies gar nicht gehörig thun.
Dieserhalb ist es immer besser, wenn man noch nicht Erfahrung
genug hierin gemacht hat, lieber zu dünn als zu dick zu säen.
Es ist auch besonders darauf zu achten, daß von angepflanzten
Kohl, Rüben, Salaten ꝛc. der Samen gezogen werden muß.