68. Liqueur von Kalmus.
Drei bis vier Loth klein geschnittene Kalmuswurzeln und ein
halb Loth gröblich gestoßenen Kardamome setzt man in einer Flasche,
mit 1 Quartier guten Branntwein oder besser mit Franzbranut—
wein an, läßt dieses acht Tage an einem warmen Orte destilliren,
drückt den Kalmus recht rein aus, kocht 12 Loth Zucker mit ein
wenig Wasser ganz klar, giebt dies zu dem Spiritus, und hebt
ihn, durchfiltrirt, in kleinen Flaschen auf.
69. Liqueur von Quitten.
Die reifen Quitten werden gut abgewischt, dann auf einer
Reibe gerieben, der Saft durch ein Tuͤch gepreßt und in Bou—
reillen gegeben, damit er sich setzt. Dann wird der klare Saft
noch einmal durch ein flanellnes Beutelchen oder Löschpapier filtrirt,
ind zu einem Quartier Saft ein Quartier Franzbranntwein ge—
zjeben. Man giebt ein paar ganze Stücke Kaneel in die Flasche,
'ocht ein halb Pfund Zucker klar, giebt auch dies dazu, und läßt
ꝛs so drei bis vier Wochen in der Sonne oder sonst an einem
warmen Orte destilliren; dann schüttet man den Liqueur in kleine
Bouteillen, welche recht fest verkorkt werden.
70. Liqueur von getrockneten Heidelbeeren.
Ein Viertelpfund getrocknete Heidelbeeren werden mit einem
Zuartier guten Kornbranntwein angesetzt, womit sie 24 Stunden
dehen; dann giebt man den Spiritus durch Löschpapier, thut ein
halb Loth Kaneel, ein viertel Loth Nelken und ein halb Pfund
Zucker dazu, läßt hierauf den Spiritus noch sechs bis acht Tage
tehen, und giebt ihn wieder durch Löschpapier in kleine Bouteillen,
71. Liqueur von getrockneten sauren Kirschen.
Auf ein Quartier reinen Kornbranntwein wird ein halb Pfund
aure Kirschen in einem Mörser entzwei gestoßen. Mit dem Uebrigen
richtet man sich nach der vorhergehenden Nummer.
72. Liqueur von spanischen Kirschen.
Ein Pfund ausgesteinte Kirschen, werden in eine Einmache⸗
Flasche, woran ein weiter Hals ist, gegeben, ein Quartier Korn—
oder Franzbranntwein darauf geschüttet, nebst ein viertel Loth
ganze Nelken und ein halb Loth Kaneel; so läßt man die Flasche