Full text: Praktisches Haushaltungs- und Kochbuch oder die wohlerfahrene Lehrerinn im Haushalten und in der Küche

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schmelzt beides auf gelindem Feuer durcheinander, streuet ein wenig 
gestoßenen Pfeffer und geriebenen Wermuth dazwischen; nachdem 
sich dieses beim Schmelzen vermengt hat, und etwas abgekühlt ist, 
so gießt man es in papierne Kästchen, und wichset, nachdem solches 
kalt geworden, die Inletten damit. 
59. Strohsäcke zu füllen. 
Hierzu ist am allerbesten das Stroh, wenn man-es haben 
kann, von Türkischem Weizen zu nehmen. 
60. Ingwer-Morselle, zur Magenstärkung. 
Es wird 14 Pfund Zucker zu Brei gekocht, wie solches im 
1. Capitel Nr. 87 beschrieben istz dann in einer Geschwindigkeit 
124 Loth pulverisirten Ingwer durch den Zucker gerührt, derselbe 
auf eine kupferne Platte gegossen, welche zuvor mit einer Speck⸗ 
schwarte eben überstrichen wurde (dies geschieht, damit sich der 
Zucker auslöset). Dann werden mit einem großen Messer Tafeln 
davon, drei Finger breit und einen Finger lang, geschnitten, in 
Papier gewickelt und in einer Blechdose bis zum Verbrauch auf⸗ 
gehoben. Diese Ingwer-Morselle wird Morgens nüchtern, wie 
auch den Tag über in den Mund genommen und stückweise ge⸗ 
nossen. 
Bereitung verschiedener Obstweine und einiger selbst 
zu verfertigenden Liqueurs. 
61. Stachelbeer-Wein. 
Die Stachelbeeren müssen vollkommen reif zu diesem Weine 
sein, und nach dem Pflücken ein paar Tage auseinander geschüttet 
liegen, alsdann thut man solche in ein hölzernes Gefäß, und stampft 
sie mit einem hölzernen Stößer zu einem Brei. Dann läßt man 
solches zwei bis drei Tage in einem Keller stehen, schüttet es in 
einen Beutel, und preßt den Saft rein aus. Man gebe nun 
diesen Most, nachdem viel oder wenig da ist, auf ein großes, dazu 
sich eignendes, oder ein kleines Faß, wo möglich in ein solches—, 
worin weißer Wein war, und lege nun das Faß voll in einen 
Keller, wie auch noch eine Quantität in einen Krug, um nachher
	        
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