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54. Mandelseifen-Kugeln.
Von der besten weißen Seife schneidet man Pfund in dünne
Scheibchen, giebt zwei Ort zuvor gekochte süße Milch, nebst einem
—DD läßt dieses in einem flachen
neuen Topfe ein paar Stunden weichen, unterdessen werden 4 Loth
süße Mandeln zu einem ganz feinen Teig so gestoßen, daß gar
keine Stückchen darunter sindz; diese werden mit noch Vx Loth
Weinsteinsalz zu der Seife auf langsamem Kohlenfeuer gerührt,
bis sich die Seife lang ziehtz dann wird in einen Durchschlag ein
loses Stückchen Leinen gelegt und die Seife daraufgeschüttet, ist
diese kalt, doch nicht ganz erhärtet, so schneidet man solche in Wür⸗
eln, wendet den halben Theil in Zinnober um, streicht dünn in
beide flachen Hände Eiweiß, und formt so Kugeln von der Seife.
55. Sardellen-Butter.
Die Sardellen werden gewaschen, von den Gräten gelöset und
fein gehackt, dann in einer Schale wie Butter gerieben, man giebt
nun ungefähr auf 1, Viertel Sardellen u2 Pfund schöne frische
Butter, die nicht zu salzig ist, reibt sie mit den Sardellen durch,
knetet solche in einen kleinen Steintopf, und setzt sie zum weiteren
Bebrauch zugebunden in einen Keller.
56. Weizenmehl vor den Milben zu bewahren.
Bei dem Weizenmehl, wie auch jedweder andern Sorte von
Mehl, muß man Sorge tragen, daß das Mehl an einem trocknen
Orte aufbewahrt wird; ist dies nicht und steht solches an einem
nassen Orte, so können alle weiteren Mittel nichts helfen, auch ist
s vorzüglich gut, wenn die Tonne, worin das Mehl ist, mit einem
Deckel verschlossen wird, worin einige Löcher gebohrt, damit die
Luft eindringen kann; auch thut man wohl, das Mehi mit einem
Löffel und nicht mit der Hand heraus zu nehmen, dann werden
verschiedene trockne Vietsbohnen-Schoten in vas Mehl gelegt, so
vird keine Milbe darin erscheinen.
57. Was überhaupt bei Federn und Daunen zu beob⸗
achten ist, bevor Betten damit gefüllt werden.
Wie zu beobachten ist, daß die Federn, welche man in einem
eigenen Haushalte sammelt, brauchbar und gut sind, hierüber habe
ich mich schon früher im 13. Kapitel Nr.5 zum Theil ausge—⸗
sprochen; allein man ist auch mitunter genöthigt, Federn zu kaufen,